Donnerstag, 16. Juli 2009

Endspurt

Nachdem ich von den Fidschis zurueck bin hab ich mich noch kurz in Brisbane aufgehalten. Diese Stadt hat nicht viel zu bieten, in der Nacht schoener als am Tag.


Nach Brisbane ging's Richtung Sueden. Da die Gegend den netten Namen Gold Coast traegt und im Sommer von den Sydneybewohnern regelrecht gestuermt wird, ich aber im Winter daher komme, stuermte allein der Wind. Wenigstens diese Goldcoastbewohner sind goldig.



Bin nun seit ein paar Tagen wieder in Sydney, und hier hat richtiger Winter eingesetzt. Sieht dann so aus, dass bei ca. 10 Grad die Sonne scheint. Da diese Kaelte nichts fuer mich ist, hab ich mir gedacht, ich schau, dass ich schnell weg komme. Dazu muss ich mich aber erst von Sid trennen. Also hab ich Sid in verschiedenen Internetforen zum Verkauf angeboten und in ca. 20 Jugendherbergen Aushaenge gemacht. Das Telefon blieb stumm. Momentan tourismustechnisch absolut tote Hose in Sydney. (Wen wunderts bei dieser Kaelte.. ;o)
Also hab ich mir gedacht, ich suche einfach einen Langzeitparkplatz fuer Sid, denn falls ich wieder mal nach Australien komme, und das werd ich, hab ich dann schon ein nettes Gefaehrt. Allerdings ging dieser Plan maechtig in die Hose. Hab mich ein wenig verfahren, einen Parkplatz gefunden, aber Sid war nicht gerade happy.



Naja, was soll's. Ein Paerchen aus England hat sich Sid erbarmt und ihn mir abgekauft. Und wer jetzt zwischen den Zeilen lesen kann, kann sich ausrechnen wo ich in den naechsten Tagen wieder aufkreuzen werde. Richtig. Bevor aber jetzt grosse Jubelstimmung aufbricht und die Erwartungen auf Souvenirs und Mitbringsel ins Unermaessliche steigen, sei gleich gesagt, dass ich sie, also die Erwartungen enttaeuschen muss. Meine Taschen sind leer wie ein Chinarestaurant in Tibet, und die wirtschaftlich angespannte Lage laesst kein Budget fuer derartige Dinge zu. Leider. Ich haette es euch echt gegoennt. *huestl*

Also heisst es fuer mich schon mal Abschied nehmen von hier. Resuemee will ich noch keines ziehen, aber kurzum kann gesagt werden: Guad is gaunga, nix is gscheng!


Sonntag, 12. Juli 2009

ausgefidschit...

Schade, schade... wieder zurueck auf festem, kontinentalem Boden. Schoen war's, wenn auch viel zu kurz. Am letzten Tag wollte ich gar nicht weg, hab mich deshalb fest an eine Palme gekrallt und hab sie nicht mehr losgelassen. Das Boot, welches mich nach Denerau und in Folge zum Flughafen bringen sollte, hat schon auf mich gewartet. Doch das war mir egal - die Palme und ich waren eins.
Erst als die Eingeborenen mit Blasrohr und Betaeubungspfeil aufgekreuzt sind und ich mich selbst psychologisch ueberredet habe, war ein Abschiednehmen moeglich. Ich hab mir einfach die Fidschis schlecht geredet: Das Meerwasser ist viel zu salzig, es sind viel zu viele Fische drinnen, manche riesengross...



Es gibt keinen Pizzazustelldienst, am Strand gibt's nur dich, Sand und Palmen.



Und dann gibt es noch soooooo viele negative Dinge, mir faellt leider gerade keines mehr ein. Aber Mann, was bin ich froh, dass ich wieder in Australien bin.... *heul*

Hagott, Zeit aus, muss wieder weiter. Bis zum naechsten Mal...

Ergaenzung:
Da ich gerade etwas Zeit gefunden hab, hab ich mir gedacht, ich ergaenze den Blog von den Fidschis noch ein wenig mit Bilderchen.

In solchen Huetten wird man gebettet. Gibt aber auch Schlafraeume mit 20 Betten (nicht aber auf dieser Insel wo ich mich die meiste Zeit aufgehalten hab = Nacula)


Strand


Viele viele bunte Fischis


und anderes Getier


'Schatten'seiten



Sonnenuntergang


Kurz um: Zwei Daumen hoch fuer die Fidschis!

Montag, 29. Juni 2009

Brisbane

Hallo alle zusammen!

Heute in Brisbane angekommen schreib ich mal wieder. Und muss leider gerade feststellen, dass meine Digicam nicht erkannt wird, somit heute keine Fotos. Schade.

Seit dem letzten Mal hat sich nicht viel getan, viel Meer halt, und ich hab Fraser Island ausgelassen - DIE Attraktion schlechthin in dieser Gegend. Hab versucht irgendwie billig rueber zu kommen, moment, billig gibt's in Australien nicht, also ich korrigiere, ich hab versucht nicht so teuer rueber zu kommen, und muss zugeben: ich bin gescheitert. Nachdem ich nicht 90 Euro fuer Faehre und Rundfahrt in einem 40-Personentouristenbus blechen wollte, bin ich auf dem Festland geblieben. Man kann eben nicht alles haben.

Tja, und dann hab ich da noch was letzte Woche angekuendigt...
Nun, auch ich hab hier mitbekommen, dass der Sommer in Europa nach einem Blitzstart im April nun auf sich warten laesst und ihr somit im Dauerregen sitzen bleibt. Deshalb ich mir gedacht ich erklaer mich solidarisch und verzichte eine Woche auf meine australische Sonne und stelle mich fuer 7 Tage unter die Dusche. Da sie hier aber an chronischem Wassermangel leiden, hab ich diese Idee wieder verworfen und eine Alternative gesucht. Und gefunden.
Und so kommt es nun, dass ich morgen zeitig in der Frueh einen Flieger besteige und auf die Fidschis fliege, weit weg von der australischen Sonne. Richtig, auf die Fidschis.
Das Ganze mache ich natuerlich nur fuer Euch!!!!!! Ich kann's mir vorstellen was Ihr Euch jetzt denkt... *g* dankt mir spaeter ;o) So long, BULA!!!!!

Dienstag, 23. Juni 2009

Rockhampton

Nachdem meine treuen Blogleser genug vom Schlangenfoto haben, hab ich mir gedacht, wird es wieder mal Zeit etwas zu schreiben. Nun, schaun wir mal auf die Speicherkarte der Digitalkamera, was sich so getan hat.

Da war einmal Schni Schna Schnappi, seines Zeichen Krokodil



Dann war ich wieder mal Nemo suchen am Great Barrier Riff. Nemo nicht gefunden, dafuer aber Muscheln, die so gross waren, dass ich darin Platz haette, und natuerlich wieder mal jede Menge bunter Fische in allen moeglichen Formen und Groessen. Nun, die einen sagen, ein Beweis fuer die Kreativitaet Gottes, andere sind sich sicher, dass bei der Schoepfung Drogen im Spiel waren.



Und dann war ich da noch letzten Sonntag auf den Whitsunday Inseln. Und ihr werdet es euch kaum vorstellen koennen, aber am Vormittag hat es eine Stunde geregnet. Frechheit, oder?! Die Aussies nennen die uebrigens "liquid sunshine".
Apropo Aussies. Um auf die besagten Inseln hinzukommen. Braucht man entweder viel Geld oder dicke Oberarme um selbst dorthin zu schwimmen. Da ich ueber beides nicht verfuege (bin den Oberarmen zwar naeher) hab ich bei ein paar Privatleuten im Hafen gefragt, ob sie mich mitnehmen. Keine Chance. Haben alle gesagt: "nimm die Faehre!". Nun gut, die Faehre kostet aber 145 AUD, ca. 80 Euro. ('Touristenabzocke' ist hier kein Fremdwort). 80 Euro fuer eine doofe Bootsfahrt ist aber fuer den Kiwo nicht drinnen, also hab ich einen anderen Weg gesucht und gefunden. Fuenf Australier (davon eine sie), die urspruenglich zu sechst unterwegs gewesen waeren, haben ein uebriges gebuchtes Ticket gehabt und haben es mir fuer 30 Euro verkauft. Juhu! Somit war ich zwar den ganzen Tag an die trinkfreudigen Gesellen gebunden, was aber zur Folge hatte, dass wir bei dem Zwischenstop auf Hamilton Island mit Golfbuggies auf einer Go-Kartstrecke herumgeduest sind (die Bahn hatte zwar zu weil es ja geregnet hatte, aber ich hab gesehen, dass man hinten rum mit den Buggies auf die Strecke kann), in FlipFlops bzw. barfuss auf einer Driving-Range eimerweise Golfbaelle verschossen haben und lauter so Bloedsinn halt.



Whithavenbeach sieht dann uebrigens so aus (ja ich weiss, ich bin noch ziemlich kasig, ist ja auch nur Wintersonne die ich hier abbekomme...)



Ansonsten tut sich hier auch nicht recht viel. Zuckerrohrfelder, Wasserfaelle, Regenwald, Bushwalks, Kokosnuesse am Strand essen, Hoehlen, Airlie Beach (eine Partystadt, oder der Australische Ballermann...), Sandburgen, das Uebliche halt...



Negatives? Hm, mal ueberlegen. Ja, da war doch was, und zwar am 16. Juni! Keine Ahnung was an dem Tag los war, aber das war wohl nicht ganz so mein Tag.

Hab mir naemlich einen Schnorchel und Taucherbrille zugelegt. Und weil's grad gepasst hat, hab ich mir gedacht, die probier ich am Mission Beach mal aus. Ich setz die Brille samt Schnorchel auf die Stirn, geh ins Wasser, bin Bauchhoch drinnen, es kommt eine grosse Welle, ich dreh mich um, die Welle schwappt meine Schnorchelausruestung von meinem Haupt, ich catch mich in Hollywoodmanier hinterher, sie entgleitet knapp meinen Fingern, ich richt mich auf, sehe nur Schaum und aufgewirbelten Sand. Ich warte bis sich der Sand gelegt hat, und weg ist sie. Einfach futsch, bevor ich noch das Mundstueck ueberhaupt angesabbert habe. Ich hab dann gesucht, weil so nicht, nicht mit mir, kann ja nicht sein, dass ich mir so einfach 25 Euro vom Meer entreissen lasse. Also hab ich gesucht. Und wie ich gesucht habe. Aber nach ca. zwei Stunden hab ich ausser einem murz Sonnenbrand (ich war eingeschmiert) nichts an Land gebracht. Ich bin dann ein bissi frustriert wieder zurueck zu meinem Badetuch und hab mich ein bissi geaergert. Dann aber wie auf Knopfdruck der erloesende Gedankengang: "He, du liegst in Australien am Strand und hast deine ungebrauchte Schnorchelausruestung verloren. Gibt's was Schlimmeres??? JAAAA, gibt es!!!!" und somit war die Schnorchelausruestung abgehackt.
Am Abend hab ich dann festgestellt, dass ich auch meine Sonnenbrille irgendwo angebaut habe, aber das war mir dann auch schon wieder egal. Es gibt da Tage, da verliert man, und es gibt Tage, da finden (gewinnen) die anderen.

So, noch schnell: Am 4. Juli laeuft mein Visum aus. Was ich mache? Ich sag's euch beim naechsten Mal. Ihr muesst unbedingt gucken wie' weiter geht. So long, adios!

Montag, 8. Juni 2009

Cairns

So, was hat sich die letzten 2000km so getan....

Da war einmal viel Asphalt. Und auf dem Asphalt so manches Tierchen. Die meisten zwar zusammengefahren, aber dieses hier war noch sehr lebendig.



Dann war da ein Bussard, der bei knapp 100 Sachen auf meiner Stossstange landen wollte. Landung ist daneben und die Plastikverkleidung (die den Kuehler schuetzen sollte) in Brueche gegangen. Da nun der Kuehler fuer Kaefer und Steine offen frei lag, musste ich in Normanton improvisieren. Fuer die restlichen 700km nach Cairns sollte ein Fliegengitter dienen. Gesponsert wurde dieses Fliegengitter von John. John, ein netter Kerl um die 80 Jahre, hat mich gleich eingeladen bei ihm und seiner Frau zu wohnen. Sein Zuhause war zwar nicht unbedingt europaeischer Standard (oder hat jemand von euch Laubfroesche im Badezimmer?), und sein Hund Moshy war so friedlich, der hat nicht einmal seine eigenen Floehe gebissen. Nachdem ich jedenfalls Moshy als Dank fuer das Fliegengitter und die Gastfreundschaft mit einem Entlausungs- und Entflohungsmittel gebadet habe, sind wir zu Wolf gefahren - ein Freund von John. Und der Typ war nur mehr noch geil. Wolf, mit buergerlichen Namen Wolfgang Arneth, ursprunglich aus der Steiermark, ist in den 50 Jahren nach Australien ausgewandert und hat seinen Lebensunterhalt mit der Jagd von Krokodilen, Dingos und Bueffeln verdient. Er hat dann ein paar Geschichten von Frueher erzaehlt und mir ein paar Fotos gezeigt. Eines hing davon an der Wand. Aber seht selbst. Links Wolf, rechts John. (und die Geschichten gibt's dann, wenn ich wieder zuhause bin)




Am naechsten Tag bin ich dann zum jaehrlichen Rodeofestival in Normanton. Natuerlich ich voellig underdressed, aber ich hab halt kein Hemd dabei, und keine Cowboystiefel, und keinen Akubra (Cowboyhut). Aber lustig war's. Bei einem Bewerb haben sich die Typen im Galopp einem jungen, wilden Stier genaehert, haben sich dann auf seine Hoerner niedergeschmissen und den Stier dann an den Hoernern zu Boden gerungen. Voellig unsinnig, aber was willst sonst schon machen wenn kilometerweit nur Buschland ist... (Foto ist vom wilden Pferde reiten)



Nach unzaehligen Kilometern Buschland wurde es dann wieder huegeliger, dafuer diente der eine oder andere Wasserfall als Badewanne.

Hier im Bild das Model Millaa Millaa. Optisch wunderschoen, allein den Warmwasserschalter hab ich nicht gefunden, was mir aber in dem Moment aber auch schon wieder ziemlich Blunz'n war.



Tja, und dann hatte ich noch mal ein grosses Adrenalinhoch, kurz vor Cairns. Ich geriet naemlich in eine Polizeikontrolle. An und fuer sich kann man mir ja nicht viel vorwerfen, aber Sid's Hinterreifen sind seit Mount Isa nicht mehr ganz das, was sich die australischen Gesetzeshueter so vorstellen. Der TWI naemlich schon deutlich glattgefahren. Mein Glueck war, dass es eine reine Alkoholkontrolle war, und so glich zwar mein Promillgehalt der Atemluft der Profiltiefe von Sid's Hinterreifen, blieben aber unbegutachtet und ich durfte weiterfahren. Ich hab's mal als Zeichen von oben gesehen und heute in der Frueh die beiden Slicks wechseln lassen.

So, dass war's aber auch schon wieder, nur die besten Gruesse von hier herunten.

Zum Abschluss ein paar so Gedanken, die einem so unterwegs kommen, wenn man durch die Gegend gondelt oder nachts in einen Sternenhimmel blickt, der dem Bild eines Fernsehers ohne Empfang gleicht:

Was bin ich klein und winzig im Vergleich zu diesem Land, diesem Kontinent, dieser Welt, diesem ganzen Universum. So unbedeutend und nichtig, ein Nichts. Aber ein glueckliches Nichts.


Sonntag, 31. Mai 2009

Darwin

Jupp, richtig, nix mehr Alice Springs. Nette 875mg Antibiotika haben's moeglich gemacht, dass ich mit Sid wieder durch die Gegend kurven kann. Eigentlich mag ich ja so Chemiezeugs nicht, aber ich muss sagen, diese kleinen Pillchen wirken Wunder. Moechte wissen, wie das Zeug erst gewirkt haette, wenn ich wirklich krank gewesen waer... :o)



Bin gerade in Darwin angekommen, und irgendwie sehne ich mich wieder zurueck nach Alice Springs. Hier ist es ziemlich tropisch, sprich feuchtheiss, und das nicht nur tagsueber. Dieses Klima lockt unheimlich viele Mosquitos an und machen einem die Nacht zur Hoelle. Und wenn ich alle Fenster schliesse, erstick ich. Also Fenster auf, Mosquitonetz ueber die offenen Fenster und auf Wind hoffen. Die Landschaft ist dafuer wieder umso geiler.

Kleine Baeche mit warmen Wasser die ueber Felswaende runterpurzeln und zum Baden einladen, Huegel mit Buschland und geilen Sonnenuntergaengen.



Meine erste Begegnung mit den beinlosen Tierchen hab ich inzwischen auch hinter mir. Ich schwimm so dieses Baechlein bei Mataranka entlang, da kreuzt sich mein Weg mit dem einer Schlange die nur ueber den Bach wollte. Ich schau sie an, sie schaut mich an, und wir waren uns einig - wir schwimmen um die Wette. Ob giftig oder nicht, hab sie nicht gefragt - keine Zeit fuer smalltalk. Beide bis in die Zehen- bzw. Schwanzspitze und dem Zusatzfaktor "Angst" motiviert sind wir losgeschwommen was das Zeug herhaelt. Leider wissen wir nicht, wer gewonnen hat, weil sie ist in die eine Richtung davon geduest, und ich in die andere. Wuiiii, aber jetzt weiss ich warum die australischen Schwimmer bei den olympischen Spielen immer alle Medaillien einheimsen.

Sonst sind mir noch zwei mal Schlangen in freier Wildbahn untergekommen, aber nicht mehr so nahe. Jetzt mach ich mich dann auf die Suche nach den Kroks.



So, was gibt's sonst so neues. Die letzten Tage war ich mit Chris unterwegs. Absolut schraeger Kerl. 48 Jahre alt, demokratischer Amerikaner der in Paris an der Uni Englisch unterrichtet und nebenbei Buecher schreibt, zwei Kinder, seit einem Jahr geschieden, und hat nun vor ein Jahr durch Suedamerika, Australien und Suedostasien zu reisen.

So, jetzt werd ich mal einen Stadtrundgang machen und mir ein Eis reinziehen. So then, liebe Gruesse von hier herunten, Indiana KiWo (in Anlehnung an Indiana Jones, der hat naemlich auch ziemlich viel Schi... aeh Respekt vor Schlangen)

Samstag, 23. Mai 2009

Alice Springs Teil 3

Die guten Nachrichten zuerst:

* Sid's neue Kupplung ist eine Freude fuer den linken Fuss. Ich fuerchte fast mein auftrainierter linker Oberschenkel wird bei den naechsten Kilometern wieder schwinden...

* Mein Hals ist wieder der Alte und schmerzt eigentlich kaum mehr, nur mehr beim Gaehnen...

* Die SV Ried vernichtet zuhause Rapid Wien und FC Red Kokain Salzburg jeweils mit 3:0, gewinnt nun auch auswaerts und hat noch Chancen auf einen internationalen Startplatz. Und das obwohl sie zu Saisonbeginn als Abstiegskanditat gehandhabt wurde. SVR, du geile Sau!!! (So, dass musste einfach auch mal hier geschrieben werden! ;o)

Die weniger guten Nachrichten:

* Bin noch immer in Alice Springs

* Die ganze Grippe/Infektion hat sich vom Hals/Rachenraum ueber die Stirn in die Ohren verzogen. Symptome wie eine verstopfte Nase (die ist dicht wie die Rieder Abwehr), Kopf- und Ohrenweh sind so meine taeglichen Begleiter. Dennoch meine einzigen Sorgen hier herunten: Hoffentlich werde ich nicht krank und kann Hamdi Salihi eine weitere Saison gehalten werden!

So, und das war's auch schon wieder. Mehr kann man auch nicht schreiben wenn man die ganze Zeit nur herumhaengt und sich mit Aepfeln, Bananen und Kiwi's und anderem "gesunden" Zeugs vollstopft. Mahlzeit!

Sonntag, 17. Mai 2009

Alice Springs, Teil 2

Tja, bin nicht recht viel weiter gekommen seit dem letzten Eintrag. Befinde mich noch immer in Alice Springs und werd so wie es aussieht noch ein paar Tage bleiben. Nicht weil ich mich in diese Stadt so verliebt haette, noe noe, aber Sid geht es nicht so gut und seine Kupplung wird es nicht mehr lange machen. Und da es bis Darwin doch 1500km sind, hab ich mir gedacht, ich werd das noch hier richten lassen. Also bin ich los Info's einholen. Die erste Werkstaette die ich gefunden habe, "Breaks & Clutch" hat gleich mal gesagt 900 Dollar. Das waeren zu Beginn der Reise 450 Euro gewesen. Inzwischen ist der Euro gefallen und es sind 500 Euro (um den Daumen). "500 Euro fuer eine Kupplung??? Sicher nicht mit mir!" hab ich mir gedacht und bin zur naechsten Werkstaette. Kurzum, die naechsten vier Werkstaetten die ich anheuerte waren alle nicht billiger. Im Gegenteil, eine meinte sogar 1200 Dollar. Da die Kupplung aber in Alice Springs nicht vorraetig ist, muss sie erst von Darwin geliefert werden. Also warten.
Also bei mir ist es jetzt gerade Montag Mittag und Sid ist bis 16 Uhr in der Werkstatt.
Was macht man dann so lange, wird sich der eine oder andere fragen.
Nun, ich hab mich mit Sid solitarisch erklaert und hab auf den Besuch der Flying Doctors, der School of Radio (Schule ueber Funk) und dem Reptilienzoo verzichtet und ebenso meine Schwaechen gezeigt, dazu gehoeren Halsstechen, Husten, Schwinden, Fieber, verrotzte Nase usw. Ein bissi ein Kratzen im Hals hab ich eh schon vor ein paar Tage vernommen, hab mir so Lutchpastillen aus der Apotheke zugelegt, aber die waren eher fuer den Arsch. (Also schon oral einzunehmen, aber die Wirkung lies sehr zu wuenschen uebrig). Als ich dann am naechsten Tag in der Frueh aufgewacht bin (hab eh kaum geschlafen wegen dem Stechen) war sogar fuer mich als Laien zu erkennen der Hals auf der Seite uebel angeschwollen. Vielleicht ist ein Doktor doch nicht so verkehrt, hab ich mir gedacht und hab mich auf die Suche gemacht. Vier so Medical Clinics haben sie da im Zentrum von Alice Springs, aber alle haben sie mich abgewiesen. Sie haben keinen Termin frei. Erst morgen oder uebermorgen. Hab eh gemeint, dass ich keinen Termin (appointment) brauch, sondern nur einen Doktor der 5 Sekunden in meinen Rachen schaut und sagt was los ist. Da haben alle Sprechstundentanten unisono gemeint ich soll's ins Krankenhaus gehen. Also bin ich ins Krankenhaus. Dort durfte ich dann bleiben, mich in die Notaufnahme setzen und warten und warten und warten. Nach dem Warten begann dann die Zeit zu warten und zu warten, und dann, und das jetzt ohne Uebertreibung, nach vier Stunden kam ich dann an die Reihe. Ob's ein Arzt war oder nicht, weiss ich nicht. Aus jeden Fall kam er urspruenglich aus Sri Lanka, und nachdem ich ihm alle meine Symptome geschildert habe, meinte er es ist eine flu. Also nicht die swine flu, aber doch eine ordentliche Grippe. Da ein Kirchmoa Woiferl aber nicht krank sein kann (er hat hoechstens Symptome einer Krankheit, ist aber per Definition unerkrankbar ;o) und sich der Arzt also in seiner Diagnose geirrt haben muss (seinen Stappel Medikamente hab ich trotzdem mal mitgenommen) hab ich die letzten Tage sehr inaktiv verbracht. Bin eigentlich nur herumgelegen und hab gewartet und gelesen und geschaut und geschlafen und bin kurz mal Kiwis, Bananen, Aepfel kaufen gewesen, aber hab sonst nicht viel getan. Gebessert hat sich eigentlich noch nicht viel. Das Kratzen im Hals ist zurueck gegangen, aber der Inder/Srilanker/Shamene/Arzt hat gemeint, das wird ein bis zwei Wochen dauern und ich soll inzwischen Sonne und Staub meiden. Haha. So ein Scherzkeks. Alles was es um Alice Springs herum gibt ist Sonne und Staub. Schoene Sonne und schoene grosse Haufen Staub, aber eben alles was die Schleimhaeute austrocknet und Angriffsmoeglichkeiten fuer alles moegliche bietet. Na super. Naja, positiv denken: ich hab die letzten Tage viel Benzin gespart und kann dafuer Beethovens 5. Symphonie in a-moll rueckwaerts schneuzen. Weniger positiv: Ich hab ja keine wirkliche Krankenversicherung abgeschlossen. Die haette naemlich fuer 6 Monate das doppelte gekostet als was ich jetzt dem Krankenhaus von Alice Springs fuer 4 Stunden Warten und 10 Minuten Kontakt mit einem Inder gesponsert habe. Also einmal Arzt sollte noch drinnen sein... schau ma mal wie's weiter geht.

Soweit so gut, bleibt's gesund und geht's alle brav arbeiten, damit der Euro wieder stark wird und ich nicht so viel an Kaufkraft verliere hier herunten ;o)

PS: Aja, am Samstag bin ich um 4 Uhr frueh muntergeworden, voll viel Polizei und der Zugang zur Fussgaengerzone gegenueber wo ich parke abgesperrt. Am Morgen dann erfahren: ein 29-Jaehriger ist mit einem Samuraischwert und zwei Rohrbomben naechtlich durch die Gegend spaziert.... Sachen gibt's....

Dienstag, 12. Mai 2009

Alice Springs

Tja, was tut sich hier so unter der australischen Sonne. War die letzten Tage ziemlich viel unterwegs. Sid zeigt mehr und mehr die Strapazen der Reise zu spueren als ich und ich lerne fast jeden Tag einen Teil des Motors bei seinem englischen Namen kennen. Relativ harmlos ist der zeitlich ausfallende oilsensor, hingegen mach ich mir um die geraeuscherzeugende clutch immer mehr sorgen. Ich hab in Port Augusta mal das Oel wechseln lassen und einen saftey check machen lassen. Natuerlich war ein outlet zur aeration defekt und musste auf der Stelle erneuert werden. Des weiteren wurde mir eine Liste gezeigt, was noch alles bald seinen Geist aufgeben wird. *schluck* Unlustig.
Und auf einmal war wieder so eine leichte Aggression gegen den Car salesman aus Sydney zu vernehmen. "Fully inspected!" hat er gesagt. "Fully inspected". So ein !@#$%^&*( !!!

So, bin inzwischen doch in Alice Springs gelandet. Hab unterwegs Opale gesucht. Und gefunden. Aber das war nur common opal, also nix wert. *schniff* Eine Dame in einem Laden haette mir dafuer ein Bier gegeben. Also nicht weil der Stein es wert sei, aber weil ich vier Stunden dafuer im Staub gebuddelt habe.

So sieht er aus:


Dann war ich beim Uluru oder auch Ayers Rock genannt. Also man kennt ihn ja von Postkarten und Bildern. Aber wenn man dann davor steht... BIST DU DEPPAT IS DES EIN IMPOSANTER GEILER FELSEN!!!! (Manche sagen zwar es ist ein einziger Stein, andere sagen, dass man das so nicht sagen kann. Ich hab gar nichts gesagt, ich hab nur noch g'schaut.)

So, zu euren Fragen.

Jaja, Kaengurus hab ich auch schon viele gesehen. Viele leider auch zusammengefahren am Strassenrand, und ein paar Mal schon als riesige Adler sich ueber den Kadaver hergemacht haben. Das sind vielleicht auch Viehcher!!!! Schlangen und Spinnen sind mir bis jezt nur hinter Glas zu Gesicht gekommen. Ausser einer klitze kleine Spinne einmal auf Sid, aber die war so klein, dass sie nicht zaehlt.

Das hier ist uebrigens kein Adler.


Wann ich wiederkomme, weiss ich noch immer nicht. Rein zeittechnisch bin ich wohl bei der Halbzeit angelangt. Finanziell hab ich den geplanten Zenit schon laengst ueberschritten. Kann also noch lustig werden.

Was ich am meisten vermisse? Nun, der eine oder andere gemuetliche Tratsch mit euch an der Salzach/zuhause/Dienststelle/Uni/Berater geht schon ab. Natuerlich auch an Pedan seine Couch oder das Rieder Stadion. Vor allem wenn die Dosen 3:0 herpaniert werden!
Keine Ahnung warum, aber ein Spaziergang mit Bodo waer auch auf der Liste.

Ansonsten gibt es hier nicht viel zu vermissen. Kulinarisch fehlt es hier eindeutig an Kaese. Hab mir mal ein Stueck Camenbert gegoennt zur Jause, aber bei dem ersten Biss wurden Erinnerungen aus der Kindergartenzeit hervorgerufen als ein Stueck Knetmasse verputzt wurde. Pfui war der grauslich. Das restliche leistbare Kaeseangebot ist geschmackslos mit einer leichten Nuance nach Plastik im Abgang.
Nun, wofuer ich nun wohl zu Fuss Australien durchqueren wuerde waere ein Stueck Sachertorte, und fuer ein Blech Erdbeerkuchen von der Frau Mama wuerd ich auch wieder retour gehen. Erdbeersaison ist leider im Juni, das wird sich leider heuer nicht ausgehen :o(

Die schwierigste Frage kommt aus Koeln. Also wenn ich mal ganz grob fahrlaessig verallgemeinere, wuerd ich sagen, die Neuseelaender sind genauer, alles geht regelkonformer und ordentlich ab. Australier sind da was Regeln und Gesetze angeht nicht soooooo genau. "No worries!, wird schon irgendwie gehen." Auch im Radio. Australien merkt die Krise genauso wie der Rest der Welt, viele Arbeitsplaetze gehen verloren, Pensionen sind eingefroren, aber trotzdem widmet man sich schlagzeilentechnisch genauso dem angeschlagen Oberschenkel des Starverteidigers des lokalen Football Teams. Also Probleme sind durchaus da, aber es wird schon irgendwie weiter gehen. Viele Haeuser sind zum Verkauf angeboten, man kann sich die mortages (Kreditrueckzahlungen) nicht mehr leisten, naja, dann verkauft man halt und zieht in ein kleineres.
Humortechnisch. Nun, ich wuerd's mal so sagen, was ich halt so mitbekommen hab. In Neuseeland regiert der eher schwarze Humor, kurz, pointiert. In Australien "rennt" der Schmaeh mehr so dahin. Da wird im Radio ueber den andern Kommentator hergelaestert, und das zieht sich schon mal so ein Weilchen dahin. Wirklich belegen kann ich dies natuerlich nicht, aber ein paar so Kleinigkeiten:
Im Radio in Neuseeland gehoert:
Nachrichten. In Kroatien hat ein Mann versucht mit Gewehr und Panzerfaustrakete seine Schwiegermutter umzubringen, die Frau hat aber ueberlebt. Nach den Nachrichten haben die Sprecher die Story wieder aufgegriffen. Einer meinte halt nur so, es wundert ihn mehr wie er nur scheitern konnte. Ein Attentat an die Schwiegermutter selbst koennte er durchaus nachvollziehen. Dann haben's noch das Geschehen rekonstruiert und eingespielt.
--- Knock knock. (aeltere, gebrechliche Frauenstimme) "Miroslav, is it you?" Dann hoert man 15 Sekunden lang Schuesse, Explosionen und Maschinengewehrsalven. Stille. (wieder die Frauenstimme) "So what do you want?" ---

Hoffe der Gag kommt rueber...

In Australien verarscht man sich halt gerne, nimmt es aber nie recht persoenlich. Also ein wenig oberflaechlich. Einer meinte, wenn ich mit meiner Reise fertig bin und Sid ueber eine Klippe schupse ist der Spassfaktor hoeher als der finanzielle Wert. Fand ich nicht lustig. Sid auch nicht.
Dafuer einmal auf einem Postamt. Ein Mann so um die 70 will ein Paket abholen. Versteht nicht was die Dame am Schalter (ca. 50) sagt und meint, sein Hoergeraet funktioniert nicht immer. Meinte die Frau: "Perhaps you should turn them on?" Er darauf: "I turn them on all, baby" und haut sich dabei selber mit einem Schenkelklopfer ziemlich ab.

Aja, die Strassen haben hier zu Teil ausgefallene Namen. Eine hiess "nowhere else road", oder man faehrt so stundenlang durch eine flache, trockene Buschlandschaft. Auf einmal kommt ein nachgemachtes Strassenschild mit dem Verbot "No fishing" daher.

Well, so long, freu mich immer wieder von euch zu lesen, all the best und bis denne!

Sonntag, 3. Mai 2009

Adelaide

Kinder wie die Zeit vergeht. Mir kommt vor, je laenger ich hier bin, umso groesser wird das Land hier. Ich fahr und kurve durch die Gegend und das Land hoert und hoert nicht auf.



Was hat sich inzwischen getan. Bin in Torquay gewesen, der Geburtsstaette von Rip Curl und Quiecksilver. Dort gibt es nette Wellen zum Reiten (ich hab mich aber auf's Zuschauen beschraenkt). Bin dann weiter die Great Ocean Road entlang (Fotos hab ich leider auf der anderen Speicherkarte, werden vielleicht nachgereicht) und ein paar Nationalparks mit angeblich unheimlich vielen Voegeln, die aber alle nicht da waren. Raus auf die Fleurieu-Halbinsel und bin nun in Adelaide - eine Stadt, die so unheimlich unspektakulaer ist, dass ich heute Blutspenden gegangen bin. Hab im Radio einen Spot gehoert, dass die Blutbanken gerade leer sind. Dann schlendere ich heute so durch die Strassen und seh vor mir auf einmal das RotKreuz-Zeichen und den Eingang zur Blutbank. Hab mir gedacht, das ist ein Zeichen von oben. Bin rein, und nachdem die Formalia erledigt waren haben sie mich schon angezapft. Zu meiner Enttaeuschung gab's nachher aber keinen Schoko. *sniff* nur ein Sandwich und Eistee....

Mal ueberlegen. Gab's in der letzten Woche irgendwas Erwaehnenswertes... Ja, gab's. Wenig ruhmreich fuer mich und Sid, aber wir sind haengen geblieben. So richtig. Knoecheltief im Schlamm. Geh leck, das war was. Da war so ein kleines Hinweisschild neben der Great Ocean Road zu einem kleinen Wasserfall in einem Nationalpark. Hab mir gedacht "Da woa i nu ned, da muass i hin!" Also Blinker rein und rechts rauf auf die ungeteerte Strasse. Ging auch ein paar Kilometer ganz gut. Schlagloecher halt, gefolgt von noch groesseren Schlagloechern. Dann kam ein Steckenabschnitt mit vielleicht 50 Metern, wo Wasser aus dem Hang kommt und die Strasse einweicht. Noch dazu leicht abschuessig und zur Seite hin auch abgesenkt. Naja. Langsam fahren und durch. Bist du deppat. Das war schon ganz schoen rutschig. Aber ist gut gegangen. Bin dann weiter, aber als ich dann zurueck bin, oje, da war's auch schon geschehen. Langsam kontinuierlich war der Plan. Aber wie das bei mir und Plaenen so ist, begann schon nach wenigen Metern das Heck langsam weg zu driften. Gleich mal vorsichtig gegengelenkt. Dieses Manoever blieb aber voellig ohne Wirkung, und das Heck rutschte noch mehr Richtung Abhang. (Waren eh genug Baeume und Straeucher da, also weit waer's nicht runter gegangen.) Recht viel weiter aber auch nicht. Nachdem ich das Tempo reduziert habe, merkte ich bald, dass die Hinterreifen ueberhaupt nicht mehr greifen. Und mit jedem Tritt auf's Gaspedal rutschten die Hinterreifen noch mehr zum Abhang. Naja, wenn's nicht nach vorne geht, legt man halt den Rueckwaertsgang ein. Idee gut, Erfolg schlecht. Verdammt! Naja. Dann eben mit Wippen. Detto. Alle Versuche hatten das gleiche Ende: Sid's Hinterachse rutschte zentimeterweise bergab, bis ich in einem 60 Gradwinkel zum Abhang stand. (Hoert sich vielleicht wild an, aber nein Mom, da waren wirklich grosse Baeume...)
Also gut. Bin mal ausgestiegen um die Sache mal von Aussen zu begutachten. Resuemee nachdem es mich fast selber hingeprackt haette auf der Schlammpiste: Wir stecken fest.
"Was tun?", sprach Zeus. "Die Goetter sind vollbetrunken, der Olymp ist vollgekotzt." Also hab ich angefangen, Aeste und Rinden von den Baeumen zu sammeln und unterzulegen. Idee gut, Erfolg schlecht. Inzwischen hatte ich schon soviel Schlamm und Dreck auf den Reifen, dass ich damit zwar Aeste und Rinden schmutzig machen konnte, aber in der Vorwaertsbewegung keine Boden gut machte. (Wie "doppelboedig"...).
Und waehrend ich dann so da steh und versuche den meisten Dreck von den Reifen zu schaben, kommt ein japanisches Paerchen daher in ihrem Suzuki Swift. Den haben sie auf der trockenen Strasse stehen gelassen und sind zu mir rueber geschlittert. Die Schuhe haben ausgesehen. Herrlich! Egal. Also, sie hinters Lenkrad, er und ich haben angeschoben. Idee gut, Erfolg - richtig - schlecht. Nicht ums Verrecken. Einzig ein paar Zentimeter der Schwerkraft entgegen. Naja. Dann brauchen wir halt einen Traktor. Die sind zurueck zum Auto, Schuhe in Plastiksack, und sind zurueck Richtung naechste Ortschaft gefahren. (Geschaetzte acht Kilometer entfernt).
Ich hab mich inzwischen ins Auto gesetzt und hab einen Koala beim Schlafen zugesehen. Nach einer halben Stunde kam dann ein grosser Jeep, Marke Rover Landcruiser, und ein netter aelterer Herr namens Steven. Der hat mich und Sid angesehen, laechelnd den Kopf geschuettelt, und ein Abschleppseil ausgepackt.
Bin dann unters Auto gekrabbelt und hab Sid angebunden. Dann wieder rein ins Auto, beide haben wir langsam Gas gegeben. Und exakt. Idee gut - Erfolg besser. Schoen langsam haben wir uns ueber den Schlamm dahingewuehlt bis wir wieder auf trockenem Boden waren. Als Dank hab ich ihm eine Tafel Schokolade und umgerechnet 10 Euro gegeben. Hat sich aber ueber den Schoko mehr gefreut als ueber die Kohle. Naja. Brueder im Geiste.
Bin dann zurueck zur Great Ocean Road und beim naechsten Strandabschnitt hab ich dann mal Schuhe und Sid geputzt, so gut es halt ging.

Tja, sonst tut sich auch hier nicht viel. Alle Reden von der "swine flu", weshalb ich mich mehr auf Meerestierchen spezialisiere und hauptsaechlich von prawnburger (Krabbenburger) und diesem Genossen hier ernaehre:



So, das waer's fuer heute. Weil ich eh so selten weiss, was ich Grossartiges schreiben soll, hab ich mir gedacht, ich koennte beim naechsten Blog eine Art Fragenstunde machen, wo ich gezielt Fragen von euch beantworten werde. (So gut ich halt kann und es die Zensur zulaesst ;o) Also, Fragen werden gerne angenommen!!!

So long, und immer schoen auf dem Trockenen bleiben!!! KiWo alias Wolfgang

Sonntag, 26. April 2009

Melbourne und so...

So. Heute nur kurz. War die letzten vier Tage in Melbourne. Hatte Glueck, weil gerade das International Comedy Festival in Melbourne war und an allen Enden und Ecken Kuenstler und Jongleure und dergleichen herumstanden. Wie in Linz das Pflasterspektakel. Allein das Wetter hat nicht mitgespielt. War ziemlich windig und Ueberfrechheit sowieso waren gelegentliche Regenschau zu vernehmen. Bin aber trotzdem mit Sid ueber die Formel 1 Piste gedonnert, hab den Botanischen Garten, Shrine of Remembrence, Melbourner Zoo, Immigration Museum, Fitzroy (Stadtteil aus 1880), ein Rugby Spiel, den Victoria Market besichtigt, war abends in einer Rockbar (bist du Moped war die Band schlecht. Irgendwas hat da nicht gestimmt. Ich glaub die haben frueher aufgehoert zu spielen als geplant) und bin sonst kreuz und quer durch die Stadt gelatscht. Es sind mir uebrigens die ersten Oesterreicher ueber den Weg gelaufen seit ich in Australien bin. Gleich vier an der Zahl. Wiener und Niederoesterreicher. Hab aber trotzdem mit ihnen geredet. :o)

Gefahren bin ich natuerlich auch, was den Adrenalinspiegel doch ein bissi hebt. Man stelle sich vor, man will rechts abbiegen. Eine Leichtigkeit bei uns, hier ist bitte Linksverkehr zu beruecksichtigen. Das ganze dann noch im Abendverkehr, und weil wir in Melbourne sind, einer 3,8 Millionenstadt, die ohne U-Bahn auskommt (ich hoffe Salzburg liest mit) kommt noch eine Strassenbahn dazu. So, und dann muss man sich zum Rechtsabbiegen links einordnen. Tja. Da hab i gschaut. Hab's dann einfach so gemacht wie der vor mir. Links eingeordnet, lange gewartet bis der Geradeausverkehr und Bim vorbei waren und wieder rot bekommen haben, und kurz bevor dann der Verkehr von links daherkommt, tritt man auf's Gas und zieht rechts rueber. Komisch, ist aber so.

Weniger komisch der Freitag abend. Wenn man nach Melbourne kommt, koennte man glauben die ganze Stadt ist auf der Flucht. Ueberall laufen und joggen Leute durch die Gegend, Powerwalken und Radfahren (aber nicht auf gemuetlich, mit Rennrad und so) steht auf der Tagesordnung. Also hab ich mich dem ganzen livestyle ein wenig angepasst, hab Sid beim Sport & Aquatic Center abgestellt und bin auch durch die Gegend gelaufen. Durch die ganzen Gaerten und im CBD, und okay, vielleicht hab ich den einen oder anderen unfreiwilligen Umweg in kauf genommen, aber von "Ver"laufen noch weit entfernt. Nachdem ich also wieder das Schwimmbad gefunden habe, hab ich noch ein paar Bahnen gezogen und hab Dampfbad und Whirlpool genossen. Wie ich zurueck zur Umkleide komme, merk ich, dass meine Sachen anders dorthaengen als ich sie verlassen habe. Ich in der wohlmeinenden Annahme, dass jemand sie runter geschmissen hat und wieder aufgehaengt hat denk mir noch nichts. Wie ich dann selber reinschluepf merk ich, dass die ganzen Hosensaecke leer sind. "Ausgsackelt", wie man so schoen sagt. Bloederweise hab ich beim Betreten mit einem 50er bezaht und das ganze Wechselgeld im Hosensack gelassen. Und somit haben 44 AUD (ca. 22 Euro) den Besitzer gewechselt. Damn it!!!
Aber gibt's das? Da sind alle super locker drauf, alles easy, no woories, alle sportlich, alle freundlich, jeder gruesst jeden, und dann muss jemand auf die Idee kommen in einem Schwimmbad in der Umkleide eine abgetragene Hose zu durchforsten. Ich mein, wenn ich jemanden beklauen wuerde, dann geh ich doch nicht ins Schwimmbad, oder? Dann geh ich ins Casino und bring gefaelschte Chips in Umlauf. Hat uebrigens jemand hier in Melbourne gemacht und das Casino ist am Donnerstag drauf gekommen. War eine nette Schlagzeile. Ich war's aber nicht.
Naja, gewurmt hat mich das ganze, aber ein Trost ist geblieben. So deppert wie ich ist der Dieb naemlich noch lange nicht, weil schliesslich hab ich, und ich klopf mir dabei auf die Schulter, das Geld ja selber im Hosensack gelassen. Bravo Kirchmayr. Gratulation.
Aber Sid leistet mir da moralische Unterstuetzung. Der ist naemlich auch nicht ganz dicht, sprich er hat einen Dachschaden. Wenn es regnet sammelt sich naemlich Wasser oben bei einer Gummidichtung und das rinnt dann beim Gurt rein. Yes!

Naja, die naechsten Tage bin ich jetzt dann auf dem Great Ocean Highway unterwegs, sprich kann wieder dauern bis ich mich melde, aber nichtsdestotrotz, nur die liebsten Gruesse, brav und vor allem gesund bleiben alle miteinander!

Mittwoch, 22. April 2009

Good wheels keep on turning...

Sodawassa. Nachdem ich Canberra mit meiner Anwesenheit beehrt habe, viele viele Nationalparks besichtigt, einen Sandsturm erlebte, unzaehlige Kilometer zu Fuss und noch mehr mit Sid zurueckgelegt habe, sitze ich nun in Melbourne. Doch nun der Reihe nach. Das ist Sid:



Er faehrt und faehrt und faehrt, und auch wenn er doch manchmal ein bisschen bockig ist, so ist doch stets Verlass. Kein Verlass ist allerdings auf das Wort des Autohaendlers aus dessen Haenden ich Sid uebernommen habe. Ich mein, ich weiss, dass Autohaendler generell einem eher zwilichtigen Gewerbe zuzuordnen sind und nicht alles stimmt, was die einem sagen und hab daher nicht alles fuer bare Muenze genommen. Aber wie sich nun so herausstellte, stimmte so ziemlich gar nichts von dem was er gesagt hatte. Kurzum: Der hat mich ganz schoen uebers Ohr gehauen. Ich hoffe nun, dass meine Rechnung trotzdem noch auf geht und ich billiger fahre als mit einer Mietautovariante. Ich darf halt einfach keinen Unfall haben. Und es darf mir keiner Sid stehlen, kaputtmachen, reinfahren oder anzuenden. Zudem darf Sid nie in die Werkstatt, das ist einfach nicht drinnen. Und statt Benzin gibts nur mehr Salzwasser :o)


Unlustig war eine Third-Party-Insurance abzuschliessen. Das ist im Prinzip eine Haftpflichtschutzversicherung, und die wollte mir kein Brooker geben, weil ich erstens Tourist bin (angeblich eine Risikogruppe) und zweitens, weil ich kein Residental bin. Also nicht in Australien gemeldet und somit auch keinen festen Wohnsitz bzw. Zustelladresse habe. Das ich so eine Versicherung brauche, darauf bin ich erst nach meinen ersten 1000 Kilometer drauf gekommen. Durch Zufall. Mehr oder weniger.
Der Haendler (der aufmerksame Leser erinnert sich an den Gauner aus dem ersten Absatz) hat mir gesagt, mit der Registration sei eine komplette Versicherung fuer das ganze Jahr abgeschlossen. Stimmt so halt nicht ganz. Auf jeden Fall, ich in Bairnsdale auf der Suche nach einer Versicherung. Wie gesagt, bei den ersten Brookern freundlich abgelehnt worden. Internet. Zustellige Stelle (RACV) gesucht. Internetformular ausgefuellt, geht nicht, da kein gueltiger Postcode. Anderes Formular im Netz. Hinweis auf Telefonnummer. Angerufen. Band. Please hold the line. We will connect zou shortly. Nach "Please press # 1 for... " und so dann doch eine menschliche Stimme. Nein, kein Wohnsitz, keine Versicherung. Hab die Dame am Telefon gefragt, wo ich mich dann hinwenden soll. An einen Brooker. Damn!! Leichte Verzweiflung. Ich war da in so einer Touristen-Infostelle zwecks Internet und Telefon, und hab mich dann an die Dame am Schalter gewendet und ihr mal mein Leid geschildert. Hab gefragt, was ich machen koennte. Irgendwie glaub ich hab ich ihr ein bissi leid getan. Auf jeden Fall hat sie dann das Telefon genommen und eine Bekannte angerufen. Eine weitere Nummer, eine Internetadresse. Durchgeklickt. Ausgefuellt. Versicherung abschliessen - Klicken YES und.... "Please call our servicecenter bla bla bla" Servicehotline angerufen (also sie, ich nicht). Und sie hat dann einfach ihre Adresse statt meiner angegeben. Kreditkartennummer durchgegeben, ein paar mal No No No gesagt, und Versicherung war abgeschlossen. Vor lauter Freude bin ich dann gleich mal in den naechsten Blumenladen und hab mich bei Wendy vielmals bedankt. Sie hat mir darauf angeboten, sie schickt mir die Unterlagen an eine andere Adresse nach. Dann muss ich nicht in Bairnsdale warten, bis der Papierkram kommt. Super nett, oder?
Als ich gestern noch mal dort in Bairnsdale angerufen habe um eine andere Adresse bekannt zu geben, war eine Arbeitskollegin dran. Wendy nicht da. Aber hab nur gesagt "had some troubles getting an insurance" hat sie sofort gesagt: "oh, the insuranceboy! the flowers are lovely, Wendy told us all!" Tja, und somit, falls wer nach Bairnsdale kommt und die Geschichte vom Insuranceboy hoert, das bin ich. :o)

Das war's aber auch schon. Ansonsten lauft alles glatt. Alles nett, alles freundlich, no worries den ganzen Tag, man koennte fast glauben ich mache Urlaub *g*

Hier ein Foto aus dem Wilsons Promotory NP:


Dann der erste Koala:



In meinem uebernaechsten Leben, das naechste ist ja schon reserviert fuer den vegetarischen Seeadler (so manch einer erinnert sich ;o) werd ich auch ein Koala. 20 Stunden verbringt er im Schlaf. Die restlichen 4 Stunden mit futtern, herumwandern und paaren. Das ist ein Leben, oder?

So, und zum Schluss noch, so sieht in Australien das eine oder andere Warnschild aus. Ein wenig eigenartig der Humor hier, aber mir gefaellts.



Also, soweit so gut, bis zum naechsten Mal

Sonntag, 12. April 2009

On the road again... (long version)

Sodala. Nachdem mir der nomadische Reisestil in New Zealand sehr gut gefallen hat, hab ich mich in Sydney wieder um einen fahrbaren Untersatz gekuemmert - und bin fuendig geworden. Hab die Auswahl nach meinen budgetaeren Moeglichkeiten angepasst und bin nun stolzer Besitzer eines 17 Jahre alten Holden Commondor Executive, 317.000km auf dem Buckel, manuel geschalten, ohne Klimaanlage und so Schnick-Schnack, mit einer Kupplung die den linken Oberschenkelmuskel wachsen laesst, einem Lenkradspiel von ueber 10cm, einem Auspuff statt Hupe und und und... Da ist Autofahren noch Arbeit! Die ersten Kilometer durch die Blue Mountains hat Sid, so heisst der Nachfolger von Toyote, schon gut ueberstanden und mit heute laeuft die registration auch auf meinen Namen. Allein wie's mit der Versicherung aussieht weiss ich noch nicht so recht, aber da hab ich ja noch Zeit das rauszufinden.
Garvin, ein Australier der vor 30 Jahren eine Wienerin geheiratet hat, hat mir gesagt, dass diese Holden (eine Tochterfirma von General Motors) super sind, weil ich in ganz Australien Ersatzteile bekomme - super beruhigend!
Auch hat er stolz berichtet, dass er schon so jede Tierart hier in Australien ueberfahren hat. Tiere ueberfahren ist wie in Neusseeland eine Nationalsportart, gleich nach Rugby und Cricket. Hier liegt alles auf der Strasse rum: Kaenguruhs, Wombats, Koalas, Oppossums. Der Vorteil an der australischen Tierwelt, so Garvin, liegt darin, dass sie den Schwerpunkt ziemlich weit unten haben und somit selten durch die Windschutzscheibe kommen. wiederum - sehr beruhigend!
Versuche beim naechsten Mal ein Foto von Sid zu posten, diese Rechner hier in Cooma sind ein wenig antik.

Nach den Blue Mountains und Canberra ueber die Osterfeiertage werd ich mich jetzt wohl wieder aufmachen Richtung Meer. Oder Outback. Oder Waggawagga (allein wegen dem Namen. Der bedeutet angeblich so viel wie "Tanzen wie ein betrunkener Mann"). Mal schaun!

Weil ich gefragt wurde, wie lang ich noch weg bin: Kann ich nicht sagen, koennte aber noch ein bissi dauern.

Hoffe ihr habt alle die Feiertage gut ueberstanden (laut orf.at ja mit 26 Grad), wuensch euch alles Liebe, brav bleiben, und weil keiner meine letzte Frage beantworten konnte (ich bin zwei Stunden laenger weg als ich nicht zu hause bin, weil ihr auf Sommerzeit und wir eine Woche spaeter auf Winterzeit umgestellt haben. Somit habt ihr einen Tag mit 23 Stunden erlebt und ich einen mit 25 Stunden. Macht zwei Stunden Unterschied :o) Damit diese Aussage auch gueltig ist muesste ich halt nur vor der naechsten Umstellung wieder zurueck nach good old Europe.) gibt's nun ein Schaetzspiel um die gleiche CD: "An wievielen Tagen im Jahr sind in Canberra die Parlimentarier am Werkeln, sprich, wieviele Sitzungstage gibt's 2009?"

Irgendwas hab ich jetzt vergessen, beim naechsten Mal halt dann...

Sonntag, 5. April 2009

Don"t cry for me New Zealand, the truth is I never leave you...

Tja, bin jetzt wieder in Christchurch. Das war's dann wohl vorerst einmal in Aotearoa... schniff... in vier Stunden geht mein Flieger nach Sydney, und dann mal schaun wie's weiter geht.

Inzwischen hat sich nicht viel getan. Ein paar so Geysire halt, und Schwefeldings und mud pools, und Baden in einem ca. 40 Grad warmen Bach. Vulkan war nochmal dabei und so Wuestengegend und Wellington. Und dann Weingegenden en masse und Seals und ja, keine Wale. Wollte da bei Kaikoura Wale schauen fahren, so touristisch mit einem Boot, aber die Wale waren gerade aus. Am Tag vorher duerfte ein Autobus mit Japanern da gewesen sein, und seitdem sind die Wale auch weg. Komisch. Hab Ausschau gehalten nach den Tierchen, aber nix zu sehen. Naja, macht nix.



Hab dafuer bei der Ueberfahrt von Wellington nach Picton zwei Delphine gesehen, die waren aber zu schnell fuer mich und meine Kamera.

Jetzt geht's dann weiter nach Australien, und irgendwie frag ich mich, was mich dort jetzt wohl noch erwarten kann??? Ich lasse mich mal ueberraschen.

Resuemee will ich (noch) keines abgeben, ausser dass 31 Tage viel zu kurz sind um Neuseeland zu erkunden. Naja, muss ich halt in 10 Jahren wieder hierher ;o)

Ein Raetsel gibt es diesmal wieder. Diesmal geht es um die Doppel-CD "Sundaymorningsongs", die ich nur waermsten empfehlen kann.

Die Frage lautet: "Wieso war ich laenger unterwegs als was ich nicht zuhause war?"

Der oder die Erste, der oder die mir das ein bissi genauer erklaeren kann, soll der oder die GewinnerIn sein. Ich bin gespannt.

Aja, wollt ich noch gach erzaehlen. Kurz vor Wellington hab ich noch mal am Strand uebernachtet, und als ich dort stehen blieb, haben zwei dubiose Typen (ca. 50 und 40 Jahre alt, leicht versandelt, zerrissene Klamotten,...) mich so ein wenig aus ihrem schaebigen Bus heraus beobachet. Seit Suedamerika bin ich da ja ein wenig vorsichtig, und als dann der Aeltere herkam und mich gefragt hat, ob ich schon "dinner" hatte, hab ich gleich mal "ja" gesagt, was eigentlich nicht stimmte, aber nichts desto trotz hat er gemeint, ich soll schnell mal kommen, er muss mir was zeigen. Irgendwie war mir nicht wohl. Da aber andere auch noch auf diesen Parkplatz waren, hab ich mir mal weniger gedacht. Bin hin, und dann (Misstrauen voellig unbegruendet) hat er mir stolz einen Eimer voll Muscheln gezeigt, waehrend sich der zweite eine Zigarette gewuzelt hat. Dann hat der Aeltere zu schwaffeln angefangen, dass sie die Muscheln gerade am Strand gesammelt haben, und ob ich nicht eine Moeglichkeit haette, sie zu kochen. Hatte ich leider nicht. Hat er gemeint "doesn matta, mate, y can it thim raw" nimmt ein Messer, klappt die Muschel auf, und haelt sie mir her, das kleine, schlatzige Irgendwas. Mal vorsichtig hingesehn, gerochen, hingetatscht, aber irgendwie war's nicht so mein dieses Ding da jetzt roh zu verspachteln. Dann hat er angefangen, die Muscheln roh zu essen, hat gemeint, er habe sie schon als Kind gegessen und lebe immer noch. Irgendwie fuehlte ich mich aufgrund meines vorausgegangenen Misstrauens ein wenig mit einem schlechten Gewissen belastet. Also schnell schnell, Schnabel auf und runter das Ding. "Jeden Bissen 46 mal kauen" oder? Jaja, aber nicht mit mir. Zweimal, und weg war's. Geschafft. Wie's geschmeckt hat, wollte er wissen. Meine Gourmetkenntnisse in Sachen Meeresfruechte ja eher bescheiden faellten ein kurzes Urteil: salty!
Waehrend ich mich noch gefreut habe, meine erste rohe Muschel gegessen zu haben, haelt er mir schon die naechste Muschel her. NEIN!!!! Also gut, noch einmal. Runter und weg. Ich gewillt, ihm nun mitzuteilen, dass ich keine weitere mehr essen will, stoss auf taube Ohren. Der Kerl, Maoriabstammung, haelt mir eine nach der anderen her und redet wie gesund die nicht sind. Nach der sechsten!!!! Muschel war dann aber aus. Gott sei dank! Und was macht er. Er nimmt einen Plastiksack und fischt gut ein Kilo Muscheln aus seinem Eimer und schenkt mir diesen. Voller "Freude" ueber dieses Geschenk, hab ich mich gleich mal recht freundlich bedankt und mein Taschenmesser aus dem Auto geholt. Die Zwei sind dann mit ihrem VW-Bus lautstark davongetuckert, und ich hab mich mit dem Plastiksackerl auf zum Strand gemacht. Ich hoffe einem Kilo Muscheln die Freiheit zu schenken wiegt ein wenig die Gastfreundschaft der Neuseelaender auf...

So long, goodbye New Zealand!

Montag, 30. März 2009

Kinder wie die Zeit vergeht...

So, schon wieder eine Woche um, und auch wenn es ein bissi bloed klingt, aber langsam wird's hier herunten mein Programm ganz schoen dicht. Viel Zeit hab ich ja nicht mehr in Neuseeland, und es gaeb noch so unheimlich viel zum Anschauen und Machen, allein es fehlt die Zeit. Neuseeland ist ja in dem Sinn ein riesengrosser, natuerlicher Adventurepark. Aber gut, was hat sich in der letzten Woche so getan:

Bin nach Picton gefahren um dort mit einer Faehre nach Wellington zu gelangen. Eigentlich wenig spektakulaer, so eine Ueberfahrt, wenn sich da nicht Folgendes ereignet haette:
Ich begeb mich an das Heck der Faehre um im Freien etwas in der Sonne zu sitzen (wie wenn ich sonst nicht genug Sonne haette, hehe) und frag ein aelters Ehepaar ob ich neben ihnen Platz nehmen kann. Ich darf. Faehre faehrt los, ich les ein wenig. Die Sonne wird zu grell, leg das Buch weg und werf meinen Ipod an. Mitten auf der Cook Strait (so heisst das Meer zwischen den beiden Inseln, ich muetzel so dahin, da faellt der Kopf des Herrn, der die ganze Zeit neben mir sass, mit aufgesetzter Kappe auf meine Schulter. Ich denk mir der macht einen Scherz und spielt muede oder so, seine Frau war auch nicht da, hab ich mir gedacht "dem ist langweilig". Nach ein paar Sekunden dann, als die Aktion zu lange fuer einen Scherz gedauert hat, hab ich zu ihm gesagt: "Hey man, everything all right?" Hab mich nach vorne gelassen um ihn ins Gesicht zu sehen, als er mir fast voellig rueber gekippt waere. Hab ihn gerade noch aufgefangen, hab ihn in die offenen Augen gesehen, die weiter unbeirrt auf den Boden starrten. (Ich weiss, eigentlich heisst das Deck bei einem Schiff, aber es war ja auch eine Faehre, also zurueck zum Geschehen).
Hab dann an seinem Handgelenk getastet, ob noch ein Puls da ist. Und der war da. Deutlich und regelmaessig. Erleichterung pur!
Hab ihn dann leicht bei der Schulter geruettelt, gerufen "All right?" Keine Antwort. Hab dann mit zwei Fingern im Mund laut gepfiffen, sodass ein juengeres Couple aufmerksam wurde und rueber kam. Hab sie mal gebeten beim staff nach einem Arzt oder so zu fragen. Sie hat sich auf den Weg gemacht, er hat sich auf die andere Seite der Bank gesetzt. Hab ihm noch mal in die Augen geschaut, Pupillen waren gleich klein, aelterer Herr bei Sonne und Wellengang, Schweiss auf der Stirn, Puls gut und regelmaessig fuehlbar, keine Reaktion auf Ansprechen und Beruehren. Diagnose fuer mich als Sanitaeter sonnenklar: "Ich haett Medizin studieren sollen, ich hab naemlich keine Ahnung was der hat!!!!!"

Hab dann zu dem Burschen gemeint, wir sollten ihn aus der Sonne bekommen, und wie ich ihm noch erklaere, was er tun soll, merk ich, dass der aeltere Herr geblinzelt hat. Und jetzt kommt der Fauxpass, und darum liebe Mitleser und Mitleserinnen meiner Rotkreuzdienststelle bitte die naechsten Zeilen ueberspringen, danke, ich hab ihn im Gesicht getaetschelt, dabei macht man das ja nicht! (Scherzreiz am Handruecken, weiss doch ein jeder!!! Hagotts, ich mach dafuer eine Pflichtschulung extra, okay?). Darauf hin hat er mich aber angeblickt. Ich wieder "Hey man, what are you doin'?" (Bloede Frage eigentlich von mir im Nachhinein, seine Antwort war naemlich treffender) "Nothing". In dem Moment ist dann auch schon eine juengere Frau gekommen, eine schottische Krankenschwester im Urlaub, wie sich herausstellte) Ich hab ihr kurz geschildert was war, dann hat sie mit ihm geredet, hat ein bisschen gedauert bis er gesagt hat wie er heisst. Er weiss aber nicht was war, kann sich nicht erinnern seinen Kopf auf meine Schulter gelegt zu haben. Langsam hat er sich wieder voellig gefangen, geplaudert wie eh und je, und wollte wissen, was leicht war, weil auf einmal die ganzen Leute um ihn herum standen. Dann ist auch seine Frau wieder gekommen mit einem Sandwich und was zu Trinken in der Hand, haben ihr kurz geschildert was war, waehrend er sich auf die Mitbrinsel gestuertzt hat. Die Schottin und ich haben noch gemeint, dass es vielleich besser ist, wenn er sich in den Schatten setzt, was er dann auch gemacht hat. Als dann eigentlich wieder "everthing allright!" war, hat er wieder mit seiner Frau gescherzt und Fotos geschossen, aber aus den Augen hab ich ihn bis zum Schluss nicht gelassen. Da ist er aber eh schon wieder froehlich herumspaziert und hat sich noch mal bedankt, der Steven aus Wales.


So, was gab' sonst noch. Ach ja, ich hatte das Glueck und wurde von Jussa & Family gehostet. Jussa ist halb Oesterreicher halb Finne, wohnt mit seinen Eltern in New Plymouth, hat in dem Haus eindeutig die (Windel-)Hosen an und gibt somit auch den Ton an. Gottseidank hat er Gefallen an meinem Erscheinen gefunden und ich durfte somit drei Tage bei ihm wohnen und ein wenig neuseelaendische Wohnkultur kennen lernen. (Witzig, Maori duerfen chirugisch entfernte Koerperteile mit nach Hause nehmen um sie dort zu verbrennen... hat mir Mama Sanni erzaehlt, die ist Aerztin in einem Krankenhaus) Und Papa Paul hat mir erzaehlt, dass an den Wochenenden Jugendbanden in die Stadt ziehen und dabei geparkten Autos die Scheiben einschlagen und Rueckspiegel abrechen. Weniger witzig.)

Hier einmal ein Foto von Big Boss Jussa und seinen Supereltern.


Und die Welt ist klein. Irgendwie sind wir drauf gekommen, dass Sanni einen ehemaligen Heimkollegen aus Norwegen kennt, naemlich Asmund, weil sie zusammen einen Deutschkurs gemacht haben. Und Rebecca, eine Grazerin, die nach New Plymouth ausgewandert ist, kennt Karin S. und Nina T. von einem Auslandssemester in Frankreich. Die beiden sind aus meinem heimatlichen Nachbarort und gingen (wenn auch zwei Klassen ueber mir) in die gleiche Schule. Kleine Welt, oder?

An dieser Stelle auch noch ein grosses Danke an Paul und Sanni!


Ich hab die Zeit in Plymouth mal genutzt zum Bodyboarden, das ist die Miniform vom Surfboarden, und am naechsten Tag hab ich mich auf den Mount Taranaki vulgo grosser Vulkan gemacht.



Das war vielleicht eine Schinderei da rauf, Aufstieg bis zum Geroellfeld, dann eine Sysiphusarbeit da durch... einen Schritt vorwaerts, zwei retour... gefolgt von einer Kletterpartie ueber schroffe kantige Felsen ueber ein Schneefeld im Krater noch mal ganz rauf zum Gipfel. Drei Deutsche sind mir entgegen gekommen, die haben aufgegeben. Hehe. Solche Luschen! Oben hab ich mir gedacht, eigentlich bin ich der Esel. Schinde mich hier durch Wolkenfelder steil bergauf, eiskalt, windig, und die Aussicht leider wettertechnisch begrenzt. Schade. Aber geil war's trotzdem.



Unten dann am Fusse des Vulkans beim carpark mit einem Schweizer Paerchen abend gegessen und gequatscht (die wollten am naechsten Tag rauf), er ist Geschichte- und Erdkundelehrer. Sachen gibt's.

Nach New Plymouth bin ich dann weiter zu den Waitomo-Caves. Hab dort leicht touristisch eine Tour gemacht in die Glowworm Caves. Das ist eine Hoehle, wo jede Menge Gluehwuermchen wohnen. Und die machen so klebrige Faeden von der Decke und leuchten, damit kleinere Muecken angelockt werden vom Licht und haengen bleiben. Hab mich mir angesehen. Da man aber kein Foto machen darf, hab ich mir eines aus dem Netz geliehen, und das Ganze sieht dann in etwas so aus: (ohne dem roten Felsen oder was das ist)




Die letzten beide Tage war ich jetzt noch auf der Coromandel-Halbinsel, hab dort eine alte Goldmine besichtigt, einem Habicht in freier Wildbahn beim Verspachteln eines Igels beobachtet (oder er mich), am Strand herumgelunzt, Kiwiplantagen besichtigt und vom Besitzer eingelullt wie arm er nicht ist, weil das Geschaeft immer schlechter laeuft (also esst mehr Kiwis - die Frucht, nicht die Voegel. Die Voegel sind uebrigens sehr scheu und nur Nachts aktiv. Also besichtigen nur im Museum, in freier Wildbahn ist so wie bei uns nachts raussetzen und auf einen Marder warten), und Gegend geschaut,...





Dann gibt es dort so Hot Spots, wo von zwei Km Tiefe Siliciumcarbon-irgendwas heraufgedrueckt wird und das Grundwasser auf 60 bis 65 Grad Celsius erwaermt, besser erhitzt. Und wenn man an diesen Stellen ein wenig pudelt, stosst man auf dieses warme bzw. heisse Wasser und macht es sich dann in seiner Grube gemuetlich. Oink!



So, das war's. Wie ihr seht, mir geht's pipifeinst. Liebe Gruesse, brav bleiben, und den einen oder die andere sehe ich ja eh morgen um 11 in Sydney, oder? ;o

Sonntag, 22. März 2009

news from kiwi-country

Hey there!

Kurz ueberlegen was sich so seit dem letzten Mal getan hat...gruebel gruebel...ich schau mal auf der Speicherkarte der Digicam nach... aja, Milford Sound war so das letzte, hier noch ein Pic


fuehrte der Weg weiter ueber Queenstown und Wanaka ueber den regnerischen Haastpass (Haast war uebrigens ein Oesterreicher im 19Jh.)


(die Steinhaufen sind uebrigens nicht alle von mir)

zum Franz Josef Gletscher, benannt von Haast nach dem damaligen Kaiser. Fuer die Namensgebung hat Haast, der alte Schleimer, Land vom Kaiser bekommen...



Dann bin ich ein paar Tage in Punakaiki haengen geblieben, obwohl das Wetter alles andere als freundlich war. Dafuer waren andere Leute recht nett, cheers Helene, und es gab ein paar ordentliche Ausfluege (den chronischen Regen lass ich dabei mal weg, aber Westcoast ist eben mal Wetcoast), Jade suchen (leider nix gefunden), Messer schmieden, richtig gelesen, hab ein Messer fabriziert, vom Anfang bis zum Ende, also vom Schmieden bis Polieren, unter der fachkundigen wenn auch dialektmaessig unverstaendlichen Anleitung von Steven (im Bild links, der mit meinem Messer, ich halte nur die Ausgangsmaterialien)


Von Punakaiki gings dann ueber Westport und Seals (ich wollt schon als naechstes Raetsel fragen, wieviele davon auf dem Bild zu sehen sind, lass ich aber, weil ich es selber nicht sagen kann)


nach Takaka. Das ist noerdlich vom Abel Tasman National Park, und da gabs nach unendlichen Kilo- und Hoehenmetern zu Fuss folgendes zu sehen:


Straende und noch mehr Straende, mit viel Sand und vielen Muscheln




riesigen Duenen, auf denen man viel Bloedsinn machen kann


und Hoehlen, die man zuerst suchen muss (Wegbeschreibungen nimmt man ja hier bekanntlich nicht so genau), aber dafuer dann umso selbstaendiger erkunden kann. (leider ist es unmoeglich die Groesse und Atmosphaere einer Hoehle in ein Foto zu packen. Also stellts euch einfach vor, man steht drinnen und denkt sich: "BIST DU DEPPAT!"


Da guckst du! ;o)

Heute war wieder wandern und Strand und relaxen mit drei Amis angesagt, und vorhin am Weg hierher bin ich durch eine Obstplantagen geschlendert, (uebrigens, hab ich schon erzaehlt, dass die Kiwis in Neuseeland aus Italien kommen?)


wie es morgen weiter geht, weiss ich dann erst in ein paar Stunden. Jetzt heisst es erstmal "gute Nacht" und bis bald....