Montag, 30. März 2009

Kinder wie die Zeit vergeht...

So, schon wieder eine Woche um, und auch wenn es ein bissi bloed klingt, aber langsam wird's hier herunten mein Programm ganz schoen dicht. Viel Zeit hab ich ja nicht mehr in Neuseeland, und es gaeb noch so unheimlich viel zum Anschauen und Machen, allein es fehlt die Zeit. Neuseeland ist ja in dem Sinn ein riesengrosser, natuerlicher Adventurepark. Aber gut, was hat sich in der letzten Woche so getan:

Bin nach Picton gefahren um dort mit einer Faehre nach Wellington zu gelangen. Eigentlich wenig spektakulaer, so eine Ueberfahrt, wenn sich da nicht Folgendes ereignet haette:
Ich begeb mich an das Heck der Faehre um im Freien etwas in der Sonne zu sitzen (wie wenn ich sonst nicht genug Sonne haette, hehe) und frag ein aelters Ehepaar ob ich neben ihnen Platz nehmen kann. Ich darf. Faehre faehrt los, ich les ein wenig. Die Sonne wird zu grell, leg das Buch weg und werf meinen Ipod an. Mitten auf der Cook Strait (so heisst das Meer zwischen den beiden Inseln, ich muetzel so dahin, da faellt der Kopf des Herrn, der die ganze Zeit neben mir sass, mit aufgesetzter Kappe auf meine Schulter. Ich denk mir der macht einen Scherz und spielt muede oder so, seine Frau war auch nicht da, hab ich mir gedacht "dem ist langweilig". Nach ein paar Sekunden dann, als die Aktion zu lange fuer einen Scherz gedauert hat, hab ich zu ihm gesagt: "Hey man, everything all right?" Hab mich nach vorne gelassen um ihn ins Gesicht zu sehen, als er mir fast voellig rueber gekippt waere. Hab ihn gerade noch aufgefangen, hab ihn in die offenen Augen gesehen, die weiter unbeirrt auf den Boden starrten. (Ich weiss, eigentlich heisst das Deck bei einem Schiff, aber es war ja auch eine Faehre, also zurueck zum Geschehen).
Hab dann an seinem Handgelenk getastet, ob noch ein Puls da ist. Und der war da. Deutlich und regelmaessig. Erleichterung pur!
Hab ihn dann leicht bei der Schulter geruettelt, gerufen "All right?" Keine Antwort. Hab dann mit zwei Fingern im Mund laut gepfiffen, sodass ein juengeres Couple aufmerksam wurde und rueber kam. Hab sie mal gebeten beim staff nach einem Arzt oder so zu fragen. Sie hat sich auf den Weg gemacht, er hat sich auf die andere Seite der Bank gesetzt. Hab ihm noch mal in die Augen geschaut, Pupillen waren gleich klein, aelterer Herr bei Sonne und Wellengang, Schweiss auf der Stirn, Puls gut und regelmaessig fuehlbar, keine Reaktion auf Ansprechen und Beruehren. Diagnose fuer mich als Sanitaeter sonnenklar: "Ich haett Medizin studieren sollen, ich hab naemlich keine Ahnung was der hat!!!!!"

Hab dann zu dem Burschen gemeint, wir sollten ihn aus der Sonne bekommen, und wie ich ihm noch erklaere, was er tun soll, merk ich, dass der aeltere Herr geblinzelt hat. Und jetzt kommt der Fauxpass, und darum liebe Mitleser und Mitleserinnen meiner Rotkreuzdienststelle bitte die naechsten Zeilen ueberspringen, danke, ich hab ihn im Gesicht getaetschelt, dabei macht man das ja nicht! (Scherzreiz am Handruecken, weiss doch ein jeder!!! Hagotts, ich mach dafuer eine Pflichtschulung extra, okay?). Darauf hin hat er mich aber angeblickt. Ich wieder "Hey man, what are you doin'?" (Bloede Frage eigentlich von mir im Nachhinein, seine Antwort war naemlich treffender) "Nothing". In dem Moment ist dann auch schon eine juengere Frau gekommen, eine schottische Krankenschwester im Urlaub, wie sich herausstellte) Ich hab ihr kurz geschildert was war, dann hat sie mit ihm geredet, hat ein bisschen gedauert bis er gesagt hat wie er heisst. Er weiss aber nicht was war, kann sich nicht erinnern seinen Kopf auf meine Schulter gelegt zu haben. Langsam hat er sich wieder voellig gefangen, geplaudert wie eh und je, und wollte wissen, was leicht war, weil auf einmal die ganzen Leute um ihn herum standen. Dann ist auch seine Frau wieder gekommen mit einem Sandwich und was zu Trinken in der Hand, haben ihr kurz geschildert was war, waehrend er sich auf die Mitbrinsel gestuertzt hat. Die Schottin und ich haben noch gemeint, dass es vielleich besser ist, wenn er sich in den Schatten setzt, was er dann auch gemacht hat. Als dann eigentlich wieder "everthing allright!" war, hat er wieder mit seiner Frau gescherzt und Fotos geschossen, aber aus den Augen hab ich ihn bis zum Schluss nicht gelassen. Da ist er aber eh schon wieder froehlich herumspaziert und hat sich noch mal bedankt, der Steven aus Wales.


So, was gab' sonst noch. Ach ja, ich hatte das Glueck und wurde von Jussa & Family gehostet. Jussa ist halb Oesterreicher halb Finne, wohnt mit seinen Eltern in New Plymouth, hat in dem Haus eindeutig die (Windel-)Hosen an und gibt somit auch den Ton an. Gottseidank hat er Gefallen an meinem Erscheinen gefunden und ich durfte somit drei Tage bei ihm wohnen und ein wenig neuseelaendische Wohnkultur kennen lernen. (Witzig, Maori duerfen chirugisch entfernte Koerperteile mit nach Hause nehmen um sie dort zu verbrennen... hat mir Mama Sanni erzaehlt, die ist Aerztin in einem Krankenhaus) Und Papa Paul hat mir erzaehlt, dass an den Wochenenden Jugendbanden in die Stadt ziehen und dabei geparkten Autos die Scheiben einschlagen und Rueckspiegel abrechen. Weniger witzig.)

Hier einmal ein Foto von Big Boss Jussa und seinen Supereltern.


Und die Welt ist klein. Irgendwie sind wir drauf gekommen, dass Sanni einen ehemaligen Heimkollegen aus Norwegen kennt, naemlich Asmund, weil sie zusammen einen Deutschkurs gemacht haben. Und Rebecca, eine Grazerin, die nach New Plymouth ausgewandert ist, kennt Karin S. und Nina T. von einem Auslandssemester in Frankreich. Die beiden sind aus meinem heimatlichen Nachbarort und gingen (wenn auch zwei Klassen ueber mir) in die gleiche Schule. Kleine Welt, oder?

An dieser Stelle auch noch ein grosses Danke an Paul und Sanni!


Ich hab die Zeit in Plymouth mal genutzt zum Bodyboarden, das ist die Miniform vom Surfboarden, und am naechsten Tag hab ich mich auf den Mount Taranaki vulgo grosser Vulkan gemacht.



Das war vielleicht eine Schinderei da rauf, Aufstieg bis zum Geroellfeld, dann eine Sysiphusarbeit da durch... einen Schritt vorwaerts, zwei retour... gefolgt von einer Kletterpartie ueber schroffe kantige Felsen ueber ein Schneefeld im Krater noch mal ganz rauf zum Gipfel. Drei Deutsche sind mir entgegen gekommen, die haben aufgegeben. Hehe. Solche Luschen! Oben hab ich mir gedacht, eigentlich bin ich der Esel. Schinde mich hier durch Wolkenfelder steil bergauf, eiskalt, windig, und die Aussicht leider wettertechnisch begrenzt. Schade. Aber geil war's trotzdem.



Unten dann am Fusse des Vulkans beim carpark mit einem Schweizer Paerchen abend gegessen und gequatscht (die wollten am naechsten Tag rauf), er ist Geschichte- und Erdkundelehrer. Sachen gibt's.

Nach New Plymouth bin ich dann weiter zu den Waitomo-Caves. Hab dort leicht touristisch eine Tour gemacht in die Glowworm Caves. Das ist eine Hoehle, wo jede Menge Gluehwuermchen wohnen. Und die machen so klebrige Faeden von der Decke und leuchten, damit kleinere Muecken angelockt werden vom Licht und haengen bleiben. Hab mich mir angesehen. Da man aber kein Foto machen darf, hab ich mir eines aus dem Netz geliehen, und das Ganze sieht dann in etwas so aus: (ohne dem roten Felsen oder was das ist)




Die letzten beide Tage war ich jetzt noch auf der Coromandel-Halbinsel, hab dort eine alte Goldmine besichtigt, einem Habicht in freier Wildbahn beim Verspachteln eines Igels beobachtet (oder er mich), am Strand herumgelunzt, Kiwiplantagen besichtigt und vom Besitzer eingelullt wie arm er nicht ist, weil das Geschaeft immer schlechter laeuft (also esst mehr Kiwis - die Frucht, nicht die Voegel. Die Voegel sind uebrigens sehr scheu und nur Nachts aktiv. Also besichtigen nur im Museum, in freier Wildbahn ist so wie bei uns nachts raussetzen und auf einen Marder warten), und Gegend geschaut,...





Dann gibt es dort so Hot Spots, wo von zwei Km Tiefe Siliciumcarbon-irgendwas heraufgedrueckt wird und das Grundwasser auf 60 bis 65 Grad Celsius erwaermt, besser erhitzt. Und wenn man an diesen Stellen ein wenig pudelt, stosst man auf dieses warme bzw. heisse Wasser und macht es sich dann in seiner Grube gemuetlich. Oink!



So, das war's. Wie ihr seht, mir geht's pipifeinst. Liebe Gruesse, brav bleiben, und den einen oder die andere sehe ich ja eh morgen um 11 in Sydney, oder? ;o

Sonntag, 22. März 2009

news from kiwi-country

Hey there!

Kurz ueberlegen was sich so seit dem letzten Mal getan hat...gruebel gruebel...ich schau mal auf der Speicherkarte der Digicam nach... aja, Milford Sound war so das letzte, hier noch ein Pic


fuehrte der Weg weiter ueber Queenstown und Wanaka ueber den regnerischen Haastpass (Haast war uebrigens ein Oesterreicher im 19Jh.)


(die Steinhaufen sind uebrigens nicht alle von mir)

zum Franz Josef Gletscher, benannt von Haast nach dem damaligen Kaiser. Fuer die Namensgebung hat Haast, der alte Schleimer, Land vom Kaiser bekommen...



Dann bin ich ein paar Tage in Punakaiki haengen geblieben, obwohl das Wetter alles andere als freundlich war. Dafuer waren andere Leute recht nett, cheers Helene, und es gab ein paar ordentliche Ausfluege (den chronischen Regen lass ich dabei mal weg, aber Westcoast ist eben mal Wetcoast), Jade suchen (leider nix gefunden), Messer schmieden, richtig gelesen, hab ein Messer fabriziert, vom Anfang bis zum Ende, also vom Schmieden bis Polieren, unter der fachkundigen wenn auch dialektmaessig unverstaendlichen Anleitung von Steven (im Bild links, der mit meinem Messer, ich halte nur die Ausgangsmaterialien)


Von Punakaiki gings dann ueber Westport und Seals (ich wollt schon als naechstes Raetsel fragen, wieviele davon auf dem Bild zu sehen sind, lass ich aber, weil ich es selber nicht sagen kann)


nach Takaka. Das ist noerdlich vom Abel Tasman National Park, und da gabs nach unendlichen Kilo- und Hoehenmetern zu Fuss folgendes zu sehen:


Straende und noch mehr Straende, mit viel Sand und vielen Muscheln




riesigen Duenen, auf denen man viel Bloedsinn machen kann


und Hoehlen, die man zuerst suchen muss (Wegbeschreibungen nimmt man ja hier bekanntlich nicht so genau), aber dafuer dann umso selbstaendiger erkunden kann. (leider ist es unmoeglich die Groesse und Atmosphaere einer Hoehle in ein Foto zu packen. Also stellts euch einfach vor, man steht drinnen und denkt sich: "BIST DU DEPPAT!"


Da guckst du! ;o)

Heute war wieder wandern und Strand und relaxen mit drei Amis angesagt, und vorhin am Weg hierher bin ich durch eine Obstplantagen geschlendert, (uebrigens, hab ich schon erzaehlt, dass die Kiwis in Neuseeland aus Italien kommen?)


wie es morgen weiter geht, weiss ich dann erst in ein paar Stunden. Jetzt heisst es erstmal "gute Nacht" und bis bald....

Montag, 16. März 2009

Des Raetsels Loesung...

...hab ich im Eifer des Gefechts leider beim letzten Mal vergessen. Ich hab vieles gelten lassen. Mit der Ortschaft "Bluff" lagen die meisten ziemlich richtig. Auch "East End am Ende den Highway 1" oder "in einem Internetcafe in Invercargill" war richtig, und damit auch mein Bruder eine Chance hat, hab ich auch "Neuseeland" gelten lassen ;o) Aber nur einer konnte eben der Schnellste sein.

Inzwischen nicht viel Neues. Hab gestern eine kleine Bergtour unternommen. Angedacht waren sechs Stunden. Da die Markierungen aber eher mangelhaft waren sind es 10 Stunden geworden und ich bin mit dem letzten Tageslicht zum Auto gekommen. Natuerlich musste ich, typisch ich halt, gleich zwei Eintagestouren auf einmal machen. Der Weg zum Gipfel war relativ easy zu finden, den zum Arthurs Point dann weniger. Ging querfeldein besser querhangein dahin. Zurueck zum Twelve Mile Delta sollten es dann nur mehr eine Schotterstrasse sein. Strasse war es zwar nicht, Schotter schon, und ich musste vier Mal die Schuhe ausziehen und durch einen Fluss watten, ehe ich dann beim Lauf ueber eine rinderhaltige Feuchtwiese aber sowas von in den Morast trat (fein ueberwuchert von Moosen und Flechten), dass ich mit zwei Schritten mit beiden Beinen knoecheltief im Dreck stand. Not very amused ueber das Quitsch-quatschgeraeusch bei jedem Schritt bin ich aber dann weiter.

Das Video ist vom Gipfel des Ben Lemond, zu einer Zeit, als die Socken noch Fussbekleidung und die Schuhe noch leise waren.


Tja, wurde gefragt, wie die Menschen so sind. Also hier mal kurz:
Alles absolut easy going. Jeder freundlich, hilfsbereit, kaum jemand stresst herum, weder in Geschaeften noch auf der Strasse im Verkehr.
Es sind jede Menge Touristen aller Altersklassen unterwegs. Vor allem aus Europa und den Staaten, aber auch erstaunlich viele Chinesen und, weil sie es immer betonen, Taiwanesen sind unterwegs.
Die meisten Reisenden sind mit so Campervans oder Mobilhomes unterwegs. Ausser Japaner, die bevorzugen die grossen Reisebusse und betrachten Neuseeland durch das Objektiv ihres Fotoapparates. Ich weiss, Klicheebildung, ist aber so.
Alleine reist kaum jemand. Oder ich treffe keinen, sagen wir so. Meistens Paerchen oder Ehepaare, oder gleich eine Gruppe von vier bis sechs Personen. Und da die Anzahl der Reisenden so gross ist, ist auch der Zusammenhalt bzw. die Kommunikation eher beschraenkt. Waehrend man sich in Suedamerika oder im suedlichen Afrika eher freut auch andere Reisenden zu begegnen, ist es hier selbstverstaendlich.
Meine Kontakte beschraenken sich daher bisher eher auf Eintagsbekanntschaften. Wenn ich aber sehe wie manche reisen (und dazu gehoert definitiv die Mitnahme eines Laptops oder Fernseher im Campervan (ihr muesst euch vorstellen, die suchen die abgelegensten Plaetze in einem Tal um zu campen und dann wird ferngesehen, unpackbar, oder?), dann bin ich eh froh mich nicht allzusehr mit diesen zu beschaeftigen. Da bevorzuge ich doch lieber mein mobiles Hotelzimmer, mit einer exklusiv von mir gefuellten Minibar, kleinen Haeppchen zwischendurch, einem fuenf (tausend) Sternendach ueber mir, unverbaute Straende, keinen oder kaum Nachbarn, einem Pool direkt vorm Fenster (okay, Warmwasser ist eher beschraenkt, dafuer absolut kein Chlor drinnen und keiner der mir eine Liege wegschnappt;o)


Die naechsten Tage werd ich mich wieder ein wenig in die Berge begeben. Werde mich also erst wieder melden, bis ich an der Westcoast bin. So long mates, and thanks for all the fish, ich

Dieses Foto sollte euch nicht allzusehr verwirren:


Was es damit auf sich hat, darueber duerft ihr wieder raetseln, wenngleich es diesmal keinen Preis gibt. Ist auch nicht aus Herr der Ringe.
Apropo "Herr der Ringe"... Es gibt hier extra guided tours um die Standorte zu besichtigen wo gedreht wurde. Und das ganze ist nicht einmal billig. Dauert einen halben oder ganzen Tag und man legt gleich einmal 100 bzw. 200 Euro aus um herumchauffiert zu werden. Ueberhaupt kann man in Queenstown alles machen. Bungyjumping, Canyon-Swinging, Paragliding, Canyon-Speedboating, Entenschiessen, Heli-Mountainbiken (also mit dem Huberer rauf, mit dem Radl runter) und viel anderes was Adrenalin verursacht. Und wenn man mit den "juengeren" Backpackern hier spricht, gilt es aufzulisten, was man nicht schon alles getan hat. Bergsteigen gilt als eher fad, weil da gibt man ja schliesslich nix aus. Da denk ich mir dann nur: "Leidln, hauts eich aufn Bauch!" So, der Akku von der Digicam ist wieder aufgeladen, also Zeit zu gehen. Jetzt wirklich. Guten Abend Neuseeland, guten Morgen Europa!

Samstag, 14. März 2009

And the winner is....

Liebe Leute, ich will hier gar keine grossen Dankesrede halten, dafuer ist die Zeit im Internetcafe gleich wieder um, aber es freut mich so viel Antworten auf das Gewinnspiel erhalten zu haben. Danke fuer die zahlreiche Teilnahme, denn so war es mir aufgrund der vielen Hinweise erlaubt mich zu orientieren und konnte somit meine Reise fortsetzen. Diese fuehrte ueber Regenwaelder



zum Milford Sound, wo es weder Tee noch Musik, aber einen riesigen Fjord gibt, der direkt ins Meer muendet. (Als Nichtnorweger bin ich sowas ja nicht wirklich gewohnt.)



Leider wuerde es ewig dauern mehr Bilder hochzuladen, deswegen muss ich mich auf ein paar wenige beschraenken.

Bei der Rueckfahrt aus dem Sound hatte ich schon ein lauschiges Plaetzchen zum Naechtigen gefunden, da hab ich dann Besuch von einem Kea erhalten. Am Anfang total happy hab ich mich gefreut dieses niedliche Federvieh so nah zu beobachten. Dann hat er aber angefangen an den Scheibenwischerblaetter zu knabbern, was ich auch noch witzig fand. Dann hatte aber der Spass ein Ende: Hat dieser schraege Vogel doch nichts besseres zu tun als die Gummidichtung von der Tuer meines Mietautos zu knappern. Und der war verdammt schnell darin. Es fehlen so circa 20cm von der Dichtung. Hab die Stueckchen jetzt mal eingesammelt und werd sie wieder mit Superkleber hinpicken, 5cm hat er aber gefuttert. Hab dann gleich mal nachgesehen im Mietvertrag, natuerilch sind von Tieren verursachte Schaeden von der Versicherung nicht gedeckt. Bin dann noch ein paar Kilometer zum naechsten Schlafplatz gefahren und hab von einem Kea auf dem Grill getraeumt... hm...lecker!



Aja, wenn mal wer von euch zu den Boyd Creek Tops wandern will, sehr abenteuerlich. Der Weg wird zwar als "Track" angezeigt, entspricht aber mehr dem deutschen "Dreck". Anfangs war's noch gemuetlich. Dann hoerte der ausgetretene Weg auf und ich folgte nur mehr der Markierung. Was beruhigend war: Es war nirgens eine Zeitangabe zu finden, es war sonst niemand unterwegs, die Markierungen waren aus dem Jahre Schnee und hingen nur so halb auf den Baeumen. Nach fuenf Stunden war ich dann "oben", runter nur 2,5h. Statt Wasser aus der Plastikflasche gabs Quellwasser, meine Modelbeine von Dornen zerrissen, Blasen auf den Zehen, das linke Knie wieder schwer beleidigt, aber geil war's!

Bis zum naechsten Mal, uebereg mir schon ein weiteres Gewinnspiel.

PS: Die CD geht nach Kindling! Gratulation Tobs!
PS: Sheepcounter 5.289.211, Oesterreicher 5

Mittwoch, 11. März 2009

Where the hell am I ???

Da ich mir diese Frage gelegentlich des Oefteren stelle, habe ich mir gedacht, ich lasse euch ein wenig teilhaben an meiner Reise und starte ein kleines Gewinnspiel.

Der oder die erste, der oder die mir oder mich sagen oder schreiben kann, wo oder an welcher Stelle ich gerade bin, gewinnt oder bekommt die CD oder das Album "Made of Bricks" von Kate Nash original in Neuseeland gekauft und von mir signiert. Natuerlich werde ich mich die naechste Zeit noch vergewissern, dass die CD auch reibungslos oder einwandfei funktioniert.

Hier der Hinweis:


Also, Atlas raus, Lineal, Zirkel und Sextanten her und los gehts. Der Gewinner wird im naechsten Blog veroeffentlicht, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Familienangehoerige oder Verwandte sind vom Gewinnspiel.... hm... ach was soll's, die duerfen auch mit machen.

So, heute ein wenig kuerzer, treff mich naemlich gleich noch mit ein paar Scotish people, die mir unterweg ueber den Weg gelaufen sind. Hawidere, da KiWo

Montag, 9. März 2009

Life is a highway

Hab mir in Christchurch nun ein Mietauto zugelegt und seitdem cruse ich gemuetlich durch die Gegend. Oh yeah!!!
Wobei so easy going war's dann doch wieder nicht, weil erstens kurven die alle auf der falschen Seite herum, ich sitz auf dem Beifahrersitz und kuppel wie wild auf einem Plastikklotz herum. Naja, irgendwie komme ich aber doch hurtig voran und hab noch keine Verkehrsregeln gebrochen. Anfangs sind zwar beim Abbiegen die Scheibenwischer angegangen (wieso muessen die auch Blinker und Hebel fuer Licht und Scheibenwischer vertauschen????) aber inzwischen schimpf ich schon ueber die ganzen StandgasfahrerInnen vor mir.
Vorstellen kann ich euch "Toyote",(bitte unbedingt so aussprechen wie im Englischen coyote) so hab ich naemlich meinen Flitzer in Anlehnung seines Hupgeraeusches mit Roadrunners "Meep meep" und seinem Toyota-Motor getauft, noch nicht. Hab noch kein Ganzkarosseriefoto von ihm, aber zumindest kann ich euch zeigen, wie ein morgendlicher Blick aus dem Heck aussieht.



Funzt alles pipifeinst, allein mit dem Radio werd ich nicht gluecklich. Weil kaum kommt man hier ein bissi aus der Zivilisation (und das ist man ziemlich schnell) bekommt man keine Radiosender mehr auf FM, und dann wechselt man eben auf Amplitude modulierte Radiosender. Und so kurvt man dann unterwegs zum Mount Cook durch die Gegend und lauscht einer lieblichen, weiblichen Stimme, die die ganze Zeit aus dem alten Testament vorliest. Keine EINZIGE Werbeunterbrechung. Nicht einmal Nachrichten oder Wetter oder Staumeldung. NICHTS. Da hab ich dann abgedreht.
Spaeter. Ich versuch wieder einen FM Sender hereinzubekommen und vernehme da doch mit Rauschen und Knistern versetzt den Beginn von Smashing Pumpkin's "Today" und singe volle Kanne mit. Bis sich das Rauschen gelegt hat und ich merke, dass es ein Lied von George Michaels war. Ups! Naja, Radio wieder abgedreht und weiter gesungen.

Die Gegend hier ist ziemlich schoen. Manchmal schon kitschig schoen. Und dem Klichee entsprechend ueberall Schafe. Und Rinder. Aber doch viel mehr Schafe als Rinder. Sydney hat ja 4 Mio. Einwohner. Neuseeland hat 4 Mio. Einwohner. Und Neuseeland hat auch 40 Mio. Schafe, und ich hab bis jetzt jedes gezaehlt und bin bei 2.273.564 Schafen. Also noch ca. 34 Tage und ich hab alle Schafe gesehen.



Bis jetzt fuehrte der Weg von Christchurch ueber Lyttelton (leider Nathalie, deinen Freund hab ich dort nicht gefunden) auf die Halbinsel Banks, dann weiter ueber Ashburton und Geraldine zum Lake Takapo, und dann zum Cook Mountain, dort ein wenig herumgewandert, dort an einem Aussichtspunkt wieder zufaellig die zwei Steirer und einen weiteren Oesterreicher getroffen (somit waerens es dann schon mal drei gezaehlte Oesterreicher gegenueber 2.273.564 Schafen).
Letzte Nacht hab ich irgendwo bei einer Schlucht uebernachtet (finde es nirgens auf einer Karte) und heute vormittag hab ich gesehen, dass man auch wenn die Tanknadel unter dem Empty-Strich ist, auch noch fahren kann. Also emptier than empty. Leerer als leer, sozusagen. Aber geht sich immer alles irgendwie aus, und nach nicht einmal 60km Zittern hab ich dann doch noch eine Tankstelle gefunden.

Heute wollte ich auf der Halbinsel Otago ein wenig Albatros und Pinguine schaun, dann ist aber ein schrecklicher Sturm mit Regen gekommen und hat so grauslig getan, dass ich im Auto liegen geblieben bin und mit einem Apferl in der Hand zugeschaut habe wie die anderen Touristen vom Winde verweht wurden. Klassisches Touristen-Watching wuerde ich das nennen. Eine Marktluecke eigentlich. Egal, nicht zu schlagen war die Beifahrerin eines roten Mazdas mit dem Kennzeichen EPQ665. Die wollte sich vor dem Regen schuetzen und hat einen Schirm aufgespannt. Weg war er. Der Schirm hat noch mal kurz den Boden gekuesst und schon hat es ihn weit ins Meer rausgetragen. Mal schaun was morgen der Himmel sagt, dann probier ich vielleicht auch mal Albatrosse statt Touristen.

Aja, ein Foto vom Mount Cook und einer lateral Muraene wollte ich euch nicht vorenthalten.

Freitag, 6. März 2009

Geht dahin...

Schnell is gegangen, und schon sitz ich in Christchurch in Neuseeland. Fast waers auch nichts geworden, aber zunaechst der Reihe nach.
Hab noch wunderbare Tage in Sydney verbracht. Herumgeschlendert, Kuestenwanderung von Bondibeach nach Coogeebeach, Ausflug mit der Faehre nach Manly, dann war ich ganz touristisch in den Gemaeuern wo die Strafgefangenen aus England angekommen sind (ist heute ein Museum), hab einem Wildschwein den Ruessel gekrault, bin in Parks herumgelegen und hab ein Flugticket nach Christchurch und retour aufgetrieben.


auf der Strandwanderung

Ich wurde gefragt, wie Sydney so ist. Nun, faellt mir schwer eine Stadt und ihre Bewohner zu beschreiben. Trifft man mal auf keine Touristen sind alle durch die Bank sehr hilfsbereit und freundlich, auch wenn ich manchmal den Eindruck bekomme, es handelt sich ein wenig um eine aufgesetzte Freundlichkeit und Lockerheit. Extrem viele junge Menschen mit Urspruengen aus allen Erdteilen sind hier auf den Strassen anzufinden. Keine Ahung wo die Pensionisten sind, ob die irgendwo ihren eigenen coolen Stadtteil haben???
Alles geile heile Welt ist aber auch da nicht. Wirtschaftlich ist das Land stark an England und Amerika gekoppelt, und die Krise macht sich auch hier bemerkbar. Ich merk davon nichts. Ich hab mich nur kurz geaergert ueber unsere Unterrichtsministerin. 2 Stunden mehr??? Nicht dass ich nicht 2 Stunden mehr arbeiten wuerde, aber ich habs im Kopf ueberschlagen, wenn man eine Schule nimmt mit 80 LehrerInnen, und jeder muss 2 Stunden mehr arbeiten, sind das 160 Stunden, die mehr gearbeitet werden. Da die SchuelerInnen aber nicht mehr werden und auch nicht laenger in der Schule sitzen, heisst das, dass die 160 Stunden auf das Lehrerkollegium umgerechnet werden und ca. 8 Stellen (a 20 Stunden) gekuerzt werden muessten. Na auch wenn ich auf der anderen Seite der Erdkugel sitze weiss ich sehr wohl was dies fuer meinen Platz auf der Warteliste bedeuten wuerde. Bleib ich halt laenger als geplant (hab ich eigentlich einen Plan? :o) hier, z'fleiss, soins mi kasn...

oje, abgeschweift. Zurueck. Obdachlose gibts auch, und als ich mit dem Bus nach Bondi gefahren bin, hab ich im stop-and-go Verkehr aus dem Bus heraus eine ca. 40 jaehrige, leicht verwahrloste Frau am Gehsteig beobachtet, die sich am Asphalt gewunden und wiederholt verzweifelt "Help me! Please!" geschrien hat. In der einen Hand hatte sie eine Zigarette, in der anderen ein Feuerzeug, die Armbeugen hab ich gesehen waren vernarbt. Die Leute sind weiter an ihr vorbeigegangen. Resumee: Probleme gibt's - man muss sie aber nicht sehen.



Tja, gestern hab ich mich dann auf den Weg nach Neuseeland gemacht. Und als ich brav am Check-In-Schalter war, hat mir die Tante von der Emirates Airline gesagt, ich kann nicht ausreisen, weil ich kein Einreisevisum fuer Australien bei der Rueckreise am 6. April vorweisen kann. Na da hab ich bloed gschaut. Hab ich lang und breit erklaert, dass es dass nicht gibt, ich kann ein Jahr lang einreisen so oft ich will, ich darf halt nur maximal drei Monate bleiben, dann muss ich kurz wieder raus. Dann hat sie gemeint, sie schaut im System nach. Hat die Tante wie wild herumgetippt, einen Anruf gemacht, aufgelegt, weiter herumgetippt. Dann hab ich warten muessen am Schalter, inzwischen sind andere Leute bedient worden, dann ist ein Herr gekommen mit einem Schildchen vom Department of Immigration and Citizenship und hat gemeint ich soll mitkommen, man findet mich nicht im System und dem Anschein nach sei ich illegal in Australien. Ich darf heute nicht ausreisen. Na Bum! Da war ich ein bissi schmaehstad.
Im Office von dem Herren (ich inzwischen auf eine Verteidigungsrede vorbereitet die Bill Clinton vor dem Weissen Haus zur Causa Lewinsky nicht besser hinbekommen haette) hab aber dann gleich einmal auf den Stempel im Reisepass von der Immigration hingewiesen und auf meine Transaction Reference Number und dann hat er aber eh gleich gemeint, dass der Fehler sehr wahrscheinlich bei ihnen liegt und nicht bei mir.
Auf jeden Fall hat er dann die TRN in seinen Rechner eingegeben und alles war ganz unspektakulaer in zwei Minuten vorueber. Keine Bestechung oder sonstiger Fluchtversuch noetig. :o) Keine Ahnung wo der Fehler lag. Wieder angestellt, problemlos eingecheckt.

Flug war super, drei Stunden Flugzeit, zwei Zeitzonen, am Flughafen zwei Steierer getroffen (aus Deutschlandsberg, die ersten Oesterreich hier herunten uebrigens), Taxi geteilt, Lammsteak gefuttert, fortgegangen. Was man halt hier so macht.



So, es ist Samstag mittag, werd mich mal um einen fahrbaren Untersatz kuemmern. Bis bald, mit lieben Gruessen und kurzer Hose + T-Shirt (hihi) von der anderen Seite der Welt.

Dienstag, 3. März 2009

Welcome to Sydney




Joessas, schnell is gangen, und schon war ich auf dem fuenften Kontinent. Hier blick ich grad ein wenig muede in die Kamera. Hab mir gedacht, ich leg mich schnell mal ein bisschen in den Schatten und lass mich vom Anblick der Oper und der Sydney-Town-Brigde berieseln - WummZack - hat mir die Sonne schon ein bissi das Naeschen verbruzelt. Und eigentlich dachte ich mir noch: "Frisch is! Die koennen von mir aus ruhig den Wind abdrehen..." Naja, ich bin ja sogar noch vor dem Abflug gewarnt werden, aber dass das so schnell geht, mit dem kann man doch wirklich nicht rechnen, oder? Wegen diesen ein, zwei, drei, vier Stuendchen, die ich da in einer Parkanlage dahingeschlummert habe....



Naja, auf jeden Fall bin ich nachher gleich in so einen Drogeriemarkt sunscreen einkaufen. Allein die Tatsache, dass die nichts unter Sonnenschutzfaktor 15 verkaufen sollte mir fuer die Zukunft eine Lehre sein. Heute hab ich aber schon brav geschmiert und kein bisschen mehr rot geworden. Brav da Bub, gell Mama! ;o)

Heute bin ich wieder durch die Stadt geduest, ein wenig sightseeing, und mit ein bisschen Stolz kann ich verkuenden: Nemo wurde gefunden! Und der eine oder andere Hai hab mich auch schon kennen gelernt. Aber fuer alle die auch suchen wollen, bitte sehr:



Waehrend ich hier so dahin schreib: Am Freitag werd ich Australien auch schon wieder verlassen. Hab mich heute umgehoert, und unisono war man der Meinung: Wenn man nach Neuseeland will, dann desto frueher desto gut. Schliess faengt es dort ordentlich an zu herbsteln. Also hab ich waehrend des Bilder uploads schon mal fuer Freitag ein Ticket nach Christchurch gebucht. Zurueck nach Sydney solls dann am 6. April gehen. Was ich in Neuseeland machen werde? - Keine Ahnung, schau ma mal! Stay tuned...

PS: Aja, Sydney ist super. Gibt zwar genausoviele Tschickstummel auf der Strasse wie FlipFlops, aber extremst viel gutes Futter, Gesichter aus der ganzen Welt, und man geht ueber die Strasse ganz nach meinem Geschmack: Egal ob die Ampel rot oder gruen, man geht wenn kein Auto/Taxi/Bus kommt!