Montag, 9. März 2009

Life is a highway

Hab mir in Christchurch nun ein Mietauto zugelegt und seitdem cruse ich gemuetlich durch die Gegend. Oh yeah!!!
Wobei so easy going war's dann doch wieder nicht, weil erstens kurven die alle auf der falschen Seite herum, ich sitz auf dem Beifahrersitz und kuppel wie wild auf einem Plastikklotz herum. Naja, irgendwie komme ich aber doch hurtig voran und hab noch keine Verkehrsregeln gebrochen. Anfangs sind zwar beim Abbiegen die Scheibenwischer angegangen (wieso muessen die auch Blinker und Hebel fuer Licht und Scheibenwischer vertauschen????) aber inzwischen schimpf ich schon ueber die ganzen StandgasfahrerInnen vor mir.
Vorstellen kann ich euch "Toyote",(bitte unbedingt so aussprechen wie im Englischen coyote) so hab ich naemlich meinen Flitzer in Anlehnung seines Hupgeraeusches mit Roadrunners "Meep meep" und seinem Toyota-Motor getauft, noch nicht. Hab noch kein Ganzkarosseriefoto von ihm, aber zumindest kann ich euch zeigen, wie ein morgendlicher Blick aus dem Heck aussieht.



Funzt alles pipifeinst, allein mit dem Radio werd ich nicht gluecklich. Weil kaum kommt man hier ein bissi aus der Zivilisation (und das ist man ziemlich schnell) bekommt man keine Radiosender mehr auf FM, und dann wechselt man eben auf Amplitude modulierte Radiosender. Und so kurvt man dann unterwegs zum Mount Cook durch die Gegend und lauscht einer lieblichen, weiblichen Stimme, die die ganze Zeit aus dem alten Testament vorliest. Keine EINZIGE Werbeunterbrechung. Nicht einmal Nachrichten oder Wetter oder Staumeldung. NICHTS. Da hab ich dann abgedreht.
Spaeter. Ich versuch wieder einen FM Sender hereinzubekommen und vernehme da doch mit Rauschen und Knistern versetzt den Beginn von Smashing Pumpkin's "Today" und singe volle Kanne mit. Bis sich das Rauschen gelegt hat und ich merke, dass es ein Lied von George Michaels war. Ups! Naja, Radio wieder abgedreht und weiter gesungen.

Die Gegend hier ist ziemlich schoen. Manchmal schon kitschig schoen. Und dem Klichee entsprechend ueberall Schafe. Und Rinder. Aber doch viel mehr Schafe als Rinder. Sydney hat ja 4 Mio. Einwohner. Neuseeland hat 4 Mio. Einwohner. Und Neuseeland hat auch 40 Mio. Schafe, und ich hab bis jetzt jedes gezaehlt und bin bei 2.273.564 Schafen. Also noch ca. 34 Tage und ich hab alle Schafe gesehen.



Bis jetzt fuehrte der Weg von Christchurch ueber Lyttelton (leider Nathalie, deinen Freund hab ich dort nicht gefunden) auf die Halbinsel Banks, dann weiter ueber Ashburton und Geraldine zum Lake Takapo, und dann zum Cook Mountain, dort ein wenig herumgewandert, dort an einem Aussichtspunkt wieder zufaellig die zwei Steirer und einen weiteren Oesterreicher getroffen (somit waerens es dann schon mal drei gezaehlte Oesterreicher gegenueber 2.273.564 Schafen).
Letzte Nacht hab ich irgendwo bei einer Schlucht uebernachtet (finde es nirgens auf einer Karte) und heute vormittag hab ich gesehen, dass man auch wenn die Tanknadel unter dem Empty-Strich ist, auch noch fahren kann. Also emptier than empty. Leerer als leer, sozusagen. Aber geht sich immer alles irgendwie aus, und nach nicht einmal 60km Zittern hab ich dann doch noch eine Tankstelle gefunden.

Heute wollte ich auf der Halbinsel Otago ein wenig Albatros und Pinguine schaun, dann ist aber ein schrecklicher Sturm mit Regen gekommen und hat so grauslig getan, dass ich im Auto liegen geblieben bin und mit einem Apferl in der Hand zugeschaut habe wie die anderen Touristen vom Winde verweht wurden. Klassisches Touristen-Watching wuerde ich das nennen. Eine Marktluecke eigentlich. Egal, nicht zu schlagen war die Beifahrerin eines roten Mazdas mit dem Kennzeichen EPQ665. Die wollte sich vor dem Regen schuetzen und hat einen Schirm aufgespannt. Weg war er. Der Schirm hat noch mal kurz den Boden gekuesst und schon hat es ihn weit ins Meer rausgetragen. Mal schaun was morgen der Himmel sagt, dann probier ich vielleicht auch mal Albatrosse statt Touristen.

Aja, ein Foto vom Mount Cook und einer lateral Muraene wollte ich euch nicht vorenthalten.

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