Montag, 8. Juni 2009

Cairns

So, was hat sich die letzten 2000km so getan....

Da war einmal viel Asphalt. Und auf dem Asphalt so manches Tierchen. Die meisten zwar zusammengefahren, aber dieses hier war noch sehr lebendig.



Dann war da ein Bussard, der bei knapp 100 Sachen auf meiner Stossstange landen wollte. Landung ist daneben und die Plastikverkleidung (die den Kuehler schuetzen sollte) in Brueche gegangen. Da nun der Kuehler fuer Kaefer und Steine offen frei lag, musste ich in Normanton improvisieren. Fuer die restlichen 700km nach Cairns sollte ein Fliegengitter dienen. Gesponsert wurde dieses Fliegengitter von John. John, ein netter Kerl um die 80 Jahre, hat mich gleich eingeladen bei ihm und seiner Frau zu wohnen. Sein Zuhause war zwar nicht unbedingt europaeischer Standard (oder hat jemand von euch Laubfroesche im Badezimmer?), und sein Hund Moshy war so friedlich, der hat nicht einmal seine eigenen Floehe gebissen. Nachdem ich jedenfalls Moshy als Dank fuer das Fliegengitter und die Gastfreundschaft mit einem Entlausungs- und Entflohungsmittel gebadet habe, sind wir zu Wolf gefahren - ein Freund von John. Und der Typ war nur mehr noch geil. Wolf, mit buergerlichen Namen Wolfgang Arneth, ursprunglich aus der Steiermark, ist in den 50 Jahren nach Australien ausgewandert und hat seinen Lebensunterhalt mit der Jagd von Krokodilen, Dingos und Bueffeln verdient. Er hat dann ein paar Geschichten von Frueher erzaehlt und mir ein paar Fotos gezeigt. Eines hing davon an der Wand. Aber seht selbst. Links Wolf, rechts John. (und die Geschichten gibt's dann, wenn ich wieder zuhause bin)




Am naechsten Tag bin ich dann zum jaehrlichen Rodeofestival in Normanton. Natuerlich ich voellig underdressed, aber ich hab halt kein Hemd dabei, und keine Cowboystiefel, und keinen Akubra (Cowboyhut). Aber lustig war's. Bei einem Bewerb haben sich die Typen im Galopp einem jungen, wilden Stier genaehert, haben sich dann auf seine Hoerner niedergeschmissen und den Stier dann an den Hoernern zu Boden gerungen. Voellig unsinnig, aber was willst sonst schon machen wenn kilometerweit nur Buschland ist... (Foto ist vom wilden Pferde reiten)



Nach unzaehligen Kilometern Buschland wurde es dann wieder huegeliger, dafuer diente der eine oder andere Wasserfall als Badewanne.

Hier im Bild das Model Millaa Millaa. Optisch wunderschoen, allein den Warmwasserschalter hab ich nicht gefunden, was mir aber in dem Moment aber auch schon wieder ziemlich Blunz'n war.



Tja, und dann hatte ich noch mal ein grosses Adrenalinhoch, kurz vor Cairns. Ich geriet naemlich in eine Polizeikontrolle. An und fuer sich kann man mir ja nicht viel vorwerfen, aber Sid's Hinterreifen sind seit Mount Isa nicht mehr ganz das, was sich die australischen Gesetzeshueter so vorstellen. Der TWI naemlich schon deutlich glattgefahren. Mein Glueck war, dass es eine reine Alkoholkontrolle war, und so glich zwar mein Promillgehalt der Atemluft der Profiltiefe von Sid's Hinterreifen, blieben aber unbegutachtet und ich durfte weiterfahren. Ich hab's mal als Zeichen von oben gesehen und heute in der Frueh die beiden Slicks wechseln lassen.

So, dass war's aber auch schon wieder, nur die besten Gruesse von hier herunten.

Zum Abschluss ein paar so Gedanken, die einem so unterwegs kommen, wenn man durch die Gegend gondelt oder nachts in einen Sternenhimmel blickt, der dem Bild eines Fernsehers ohne Empfang gleicht:

Was bin ich klein und winzig im Vergleich zu diesem Land, diesem Kontinent, dieser Welt, diesem ganzen Universum. So unbedeutend und nichtig, ein Nichts. Aber ein glueckliches Nichts.


3 Kommentare:

  1. Wow, die ist aber groß...oder besser lang...oder besser schnell...oder besser groß...wow

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  2. Schön ist es da, wo du da sitzt. Wirklich sehr schön...

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  3. schön von dir zu hören - aber das erste foto hätt wirklich nicht sein müssen...

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