Sonntag, 3. Mai 2009

Adelaide

Kinder wie die Zeit vergeht. Mir kommt vor, je laenger ich hier bin, umso groesser wird das Land hier. Ich fahr und kurve durch die Gegend und das Land hoert und hoert nicht auf.



Was hat sich inzwischen getan. Bin in Torquay gewesen, der Geburtsstaette von Rip Curl und Quiecksilver. Dort gibt es nette Wellen zum Reiten (ich hab mich aber auf's Zuschauen beschraenkt). Bin dann weiter die Great Ocean Road entlang (Fotos hab ich leider auf der anderen Speicherkarte, werden vielleicht nachgereicht) und ein paar Nationalparks mit angeblich unheimlich vielen Voegeln, die aber alle nicht da waren. Raus auf die Fleurieu-Halbinsel und bin nun in Adelaide - eine Stadt, die so unheimlich unspektakulaer ist, dass ich heute Blutspenden gegangen bin. Hab im Radio einen Spot gehoert, dass die Blutbanken gerade leer sind. Dann schlendere ich heute so durch die Strassen und seh vor mir auf einmal das RotKreuz-Zeichen und den Eingang zur Blutbank. Hab mir gedacht, das ist ein Zeichen von oben. Bin rein, und nachdem die Formalia erledigt waren haben sie mich schon angezapft. Zu meiner Enttaeuschung gab's nachher aber keinen Schoko. *sniff* nur ein Sandwich und Eistee....

Mal ueberlegen. Gab's in der letzten Woche irgendwas Erwaehnenswertes... Ja, gab's. Wenig ruhmreich fuer mich und Sid, aber wir sind haengen geblieben. So richtig. Knoecheltief im Schlamm. Geh leck, das war was. Da war so ein kleines Hinweisschild neben der Great Ocean Road zu einem kleinen Wasserfall in einem Nationalpark. Hab mir gedacht "Da woa i nu ned, da muass i hin!" Also Blinker rein und rechts rauf auf die ungeteerte Strasse. Ging auch ein paar Kilometer ganz gut. Schlagloecher halt, gefolgt von noch groesseren Schlagloechern. Dann kam ein Steckenabschnitt mit vielleicht 50 Metern, wo Wasser aus dem Hang kommt und die Strasse einweicht. Noch dazu leicht abschuessig und zur Seite hin auch abgesenkt. Naja. Langsam fahren und durch. Bist du deppat. Das war schon ganz schoen rutschig. Aber ist gut gegangen. Bin dann weiter, aber als ich dann zurueck bin, oje, da war's auch schon geschehen. Langsam kontinuierlich war der Plan. Aber wie das bei mir und Plaenen so ist, begann schon nach wenigen Metern das Heck langsam weg zu driften. Gleich mal vorsichtig gegengelenkt. Dieses Manoever blieb aber voellig ohne Wirkung, und das Heck rutschte noch mehr Richtung Abhang. (Waren eh genug Baeume und Straeucher da, also weit waer's nicht runter gegangen.) Recht viel weiter aber auch nicht. Nachdem ich das Tempo reduziert habe, merkte ich bald, dass die Hinterreifen ueberhaupt nicht mehr greifen. Und mit jedem Tritt auf's Gaspedal rutschten die Hinterreifen noch mehr zum Abhang. Naja, wenn's nicht nach vorne geht, legt man halt den Rueckwaertsgang ein. Idee gut, Erfolg schlecht. Verdammt! Naja. Dann eben mit Wippen. Detto. Alle Versuche hatten das gleiche Ende: Sid's Hinterachse rutschte zentimeterweise bergab, bis ich in einem 60 Gradwinkel zum Abhang stand. (Hoert sich vielleicht wild an, aber nein Mom, da waren wirklich grosse Baeume...)
Also gut. Bin mal ausgestiegen um die Sache mal von Aussen zu begutachten. Resuemee nachdem es mich fast selber hingeprackt haette auf der Schlammpiste: Wir stecken fest.
"Was tun?", sprach Zeus. "Die Goetter sind vollbetrunken, der Olymp ist vollgekotzt." Also hab ich angefangen, Aeste und Rinden von den Baeumen zu sammeln und unterzulegen. Idee gut, Erfolg schlecht. Inzwischen hatte ich schon soviel Schlamm und Dreck auf den Reifen, dass ich damit zwar Aeste und Rinden schmutzig machen konnte, aber in der Vorwaertsbewegung keine Boden gut machte. (Wie "doppelboedig"...).
Und waehrend ich dann so da steh und versuche den meisten Dreck von den Reifen zu schaben, kommt ein japanisches Paerchen daher in ihrem Suzuki Swift. Den haben sie auf der trockenen Strasse stehen gelassen und sind zu mir rueber geschlittert. Die Schuhe haben ausgesehen. Herrlich! Egal. Also, sie hinters Lenkrad, er und ich haben angeschoben. Idee gut, Erfolg - richtig - schlecht. Nicht ums Verrecken. Einzig ein paar Zentimeter der Schwerkraft entgegen. Naja. Dann brauchen wir halt einen Traktor. Die sind zurueck zum Auto, Schuhe in Plastiksack, und sind zurueck Richtung naechste Ortschaft gefahren. (Geschaetzte acht Kilometer entfernt).
Ich hab mich inzwischen ins Auto gesetzt und hab einen Koala beim Schlafen zugesehen. Nach einer halben Stunde kam dann ein grosser Jeep, Marke Rover Landcruiser, und ein netter aelterer Herr namens Steven. Der hat mich und Sid angesehen, laechelnd den Kopf geschuettelt, und ein Abschleppseil ausgepackt.
Bin dann unters Auto gekrabbelt und hab Sid angebunden. Dann wieder rein ins Auto, beide haben wir langsam Gas gegeben. Und exakt. Idee gut - Erfolg besser. Schoen langsam haben wir uns ueber den Schlamm dahingewuehlt bis wir wieder auf trockenem Boden waren. Als Dank hab ich ihm eine Tafel Schokolade und umgerechnet 10 Euro gegeben. Hat sich aber ueber den Schoko mehr gefreut als ueber die Kohle. Naja. Brueder im Geiste.
Bin dann zurueck zur Great Ocean Road und beim naechsten Strandabschnitt hab ich dann mal Schuhe und Sid geputzt, so gut es halt ging.

Tja, sonst tut sich auch hier nicht viel. Alle Reden von der "swine flu", weshalb ich mich mehr auf Meerestierchen spezialisiere und hauptsaechlich von prawnburger (Krabbenburger) und diesem Genossen hier ernaehre:



So, das waer's fuer heute. Weil ich eh so selten weiss, was ich Grossartiges schreiben soll, hab ich mir gedacht, ich koennte beim naechsten Blog eine Art Fragenstunde machen, wo ich gezielt Fragen von euch beantworten werde. (So gut ich halt kann und es die Zensur zulaesst ;o) Also, Fragen werden gerne angenommen!!!

So long, und immer schoen auf dem Trockenen bleiben!!! KiWo alias Wolfgang

2 Kommentare:

  1. Hallo Wolfgang
    So nun nimmst du mir also meinen Job weg "grins
    Aber gut bin gespannt wie du dich machst wenn es mal umgekehrt ist ;-)
    Viel Glück und viel Erfolg !!
    Gruß Orakel

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  2. mich würd der mentalitätsunterschied zwischen aussis und kiwis interessieren - gibts den, wie äußert er sich, wie siehts mit humor aus?

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