Dienstag, 12. Mai 2009

Alice Springs

Tja, was tut sich hier so unter der australischen Sonne. War die letzten Tage ziemlich viel unterwegs. Sid zeigt mehr und mehr die Strapazen der Reise zu spueren als ich und ich lerne fast jeden Tag einen Teil des Motors bei seinem englischen Namen kennen. Relativ harmlos ist der zeitlich ausfallende oilsensor, hingegen mach ich mir um die geraeuscherzeugende clutch immer mehr sorgen. Ich hab in Port Augusta mal das Oel wechseln lassen und einen saftey check machen lassen. Natuerlich war ein outlet zur aeration defekt und musste auf der Stelle erneuert werden. Des weiteren wurde mir eine Liste gezeigt, was noch alles bald seinen Geist aufgeben wird. *schluck* Unlustig.
Und auf einmal war wieder so eine leichte Aggression gegen den Car salesman aus Sydney zu vernehmen. "Fully inspected!" hat er gesagt. "Fully inspected". So ein !@#$%^&*( !!!

So, bin inzwischen doch in Alice Springs gelandet. Hab unterwegs Opale gesucht. Und gefunden. Aber das war nur common opal, also nix wert. *schniff* Eine Dame in einem Laden haette mir dafuer ein Bier gegeben. Also nicht weil der Stein es wert sei, aber weil ich vier Stunden dafuer im Staub gebuddelt habe.

So sieht er aus:


Dann war ich beim Uluru oder auch Ayers Rock genannt. Also man kennt ihn ja von Postkarten und Bildern. Aber wenn man dann davor steht... BIST DU DEPPAT IS DES EIN IMPOSANTER GEILER FELSEN!!!! (Manche sagen zwar es ist ein einziger Stein, andere sagen, dass man das so nicht sagen kann. Ich hab gar nichts gesagt, ich hab nur noch g'schaut.)

So, zu euren Fragen.

Jaja, Kaengurus hab ich auch schon viele gesehen. Viele leider auch zusammengefahren am Strassenrand, und ein paar Mal schon als riesige Adler sich ueber den Kadaver hergemacht haben. Das sind vielleicht auch Viehcher!!!! Schlangen und Spinnen sind mir bis jezt nur hinter Glas zu Gesicht gekommen. Ausser einer klitze kleine Spinne einmal auf Sid, aber die war so klein, dass sie nicht zaehlt.

Das hier ist uebrigens kein Adler.


Wann ich wiederkomme, weiss ich noch immer nicht. Rein zeittechnisch bin ich wohl bei der Halbzeit angelangt. Finanziell hab ich den geplanten Zenit schon laengst ueberschritten. Kann also noch lustig werden.

Was ich am meisten vermisse? Nun, der eine oder andere gemuetliche Tratsch mit euch an der Salzach/zuhause/Dienststelle/Uni/Berater geht schon ab. Natuerlich auch an Pedan seine Couch oder das Rieder Stadion. Vor allem wenn die Dosen 3:0 herpaniert werden!
Keine Ahnung warum, aber ein Spaziergang mit Bodo waer auch auf der Liste.

Ansonsten gibt es hier nicht viel zu vermissen. Kulinarisch fehlt es hier eindeutig an Kaese. Hab mir mal ein Stueck Camenbert gegoennt zur Jause, aber bei dem ersten Biss wurden Erinnerungen aus der Kindergartenzeit hervorgerufen als ein Stueck Knetmasse verputzt wurde. Pfui war der grauslich. Das restliche leistbare Kaeseangebot ist geschmackslos mit einer leichten Nuance nach Plastik im Abgang.
Nun, wofuer ich nun wohl zu Fuss Australien durchqueren wuerde waere ein Stueck Sachertorte, und fuer ein Blech Erdbeerkuchen von der Frau Mama wuerd ich auch wieder retour gehen. Erdbeersaison ist leider im Juni, das wird sich leider heuer nicht ausgehen :o(

Die schwierigste Frage kommt aus Koeln. Also wenn ich mal ganz grob fahrlaessig verallgemeinere, wuerd ich sagen, die Neuseelaender sind genauer, alles geht regelkonformer und ordentlich ab. Australier sind da was Regeln und Gesetze angeht nicht soooooo genau. "No worries!, wird schon irgendwie gehen." Auch im Radio. Australien merkt die Krise genauso wie der Rest der Welt, viele Arbeitsplaetze gehen verloren, Pensionen sind eingefroren, aber trotzdem widmet man sich schlagzeilentechnisch genauso dem angeschlagen Oberschenkel des Starverteidigers des lokalen Football Teams. Also Probleme sind durchaus da, aber es wird schon irgendwie weiter gehen. Viele Haeuser sind zum Verkauf angeboten, man kann sich die mortages (Kreditrueckzahlungen) nicht mehr leisten, naja, dann verkauft man halt und zieht in ein kleineres.
Humortechnisch. Nun, ich wuerd's mal so sagen, was ich halt so mitbekommen hab. In Neuseeland regiert der eher schwarze Humor, kurz, pointiert. In Australien "rennt" der Schmaeh mehr so dahin. Da wird im Radio ueber den andern Kommentator hergelaestert, und das zieht sich schon mal so ein Weilchen dahin. Wirklich belegen kann ich dies natuerlich nicht, aber ein paar so Kleinigkeiten:
Im Radio in Neuseeland gehoert:
Nachrichten. In Kroatien hat ein Mann versucht mit Gewehr und Panzerfaustrakete seine Schwiegermutter umzubringen, die Frau hat aber ueberlebt. Nach den Nachrichten haben die Sprecher die Story wieder aufgegriffen. Einer meinte halt nur so, es wundert ihn mehr wie er nur scheitern konnte. Ein Attentat an die Schwiegermutter selbst koennte er durchaus nachvollziehen. Dann haben's noch das Geschehen rekonstruiert und eingespielt.
--- Knock knock. (aeltere, gebrechliche Frauenstimme) "Miroslav, is it you?" Dann hoert man 15 Sekunden lang Schuesse, Explosionen und Maschinengewehrsalven. Stille. (wieder die Frauenstimme) "So what do you want?" ---

Hoffe der Gag kommt rueber...

In Australien verarscht man sich halt gerne, nimmt es aber nie recht persoenlich. Also ein wenig oberflaechlich. Einer meinte, wenn ich mit meiner Reise fertig bin und Sid ueber eine Klippe schupse ist der Spassfaktor hoeher als der finanzielle Wert. Fand ich nicht lustig. Sid auch nicht.
Dafuer einmal auf einem Postamt. Ein Mann so um die 70 will ein Paket abholen. Versteht nicht was die Dame am Schalter (ca. 50) sagt und meint, sein Hoergeraet funktioniert nicht immer. Meinte die Frau: "Perhaps you should turn them on?" Er darauf: "I turn them on all, baby" und haut sich dabei selber mit einem Schenkelklopfer ziemlich ab.

Aja, die Strassen haben hier zu Teil ausgefallene Namen. Eine hiess "nowhere else road", oder man faehrt so stundenlang durch eine flache, trockene Buschlandschaft. Auf einmal kommt ein nachgemachtes Strassenschild mit dem Verbot "No fishing" daher.

Well, so long, freu mich immer wieder von euch zu lesen, all the best und bis denne!

2 Kommentare:

  1. Ein Journalist interviewt den Vorsteher einer Irrenanstalt. "Wie finden Sie heraus, wer tatsächlich hier in diese Anstalt gehört? Wie wissen Sie, dass jemand wirklich verrückt ist?" "Das ist kein Problem", meint der Vorsteher, "da gibt es einen einfachen Test. Wir stellen jedem Anwärter die gleiche Aufgabe." "Wie sieht diese aus?", fragt der Journalist neugierig. "Wir füllen eine Badewanne mit Wasser und legen davor einen Löffel, einen Schöpflöffel und einen Kübel. Danach fragen wir, wie man das Wasser am schnellsten aus der Badewanne bekommt." "Ganz klar!", ruft da der Journalist wissend, "wer den Kübel nimmt, ist gesund!" "Falsch", meint da der Vorsteher, "am schnellsten kann man die Badewanne leeren, indem man den Stöpsel rauszieht. Also, welches Bett hätten Sie gerne? Dort beim Fenster wäre noch was frei..."

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